Institut für Wirtschaftsinformatik begrüßt Dr. Matthes Elstermann

Am 1. November durfte das Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Matthes Elstermann als Vertretungsprofessor für Software Engineering begrüßen.
Nach seinem Studium in Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) war er zwei Jahre lang als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Informatik (AIFB) in der Forschungsgruppe Komplexitätsmanagement für Forschung und Lehre verantwortlich und wechselte im Oktober 2021 zum Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI). Seit März 2018 leitete Matthes Elstermann dort die Forschungsgruppe für das Thema der Prozessmodellierung und -management in Ingenieursanwendungen.
Wir heißen Dr. Matthes Elstermann herzlich am Institut für Wirtschaftsinformatik willkommen. Zum Start seiner Tätigkeit an der Universität Münster haben wir ihm vier Fragen gestellt.
Lieber Herr Dr. Elstermann, nach vielen Jahren in Karlsruhe setzen Sie Ihre wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Münster fort. Was reizt Sie besonders an Ihrer neuen Tätigkeit?
Die Verantwortung und auch die Möglichkeit, Studierenden komplexen Denkweisen der (Wirtschafts-) Informatik vermitteln zu können und sie dabei insbesondere herauszufordern, eigenständige und selbstbewusst analytisch zu denken. Die Universität Münster und das WI-Institut bieten zudem ein Umfeld, in dem interdisziplinäre Ansätze gefördert werden, was eine hervorragende Grundlage für die Vertiefung meiner eigenen Forschung ist.
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
In einem Wort: Subjekt-Orientierung – bzw. Subjekt-Orientierte Prozessmodellierung in all seinen Facetten. Angefangen bei der Weiterentwicklung der theoretischen und philosophischen Grundlagen dieses Modellierungsparadigmas, über die Entwicklung von Werkzeugen für Modellierung, Simulation und Anwendung, bis hin zur praktischen Nutzung der Subjekt-Orientierung für die Analyse, den Verständnisgewinn und die Erklärung sowie ggf. für (digitale) Transformationen komplexer sozio-technischer IT-Systeme in unterschiedlichsten Domänen. In der Vergangenheit waren dies z.B. generelle Anwendungen, aber auch detaillierte Probleme von KI Systemen, z.B. des „Concept Drifts“. Aber auch die Analyse von Prozessen im Bereich der Nachhaltigkeit bzw. der Ökobilanzierung oder von Digital Twin IT Systemen waren bzw. sind mögliche Anwendungsgebiete.
An welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie derzeit?
Eines meiner aktuellen Projekte ist die Arbeit an der zweiten englischen Auflage unseres Buches „Ganzheitliche Digitalisierung von Prozessen“, gemeinsam mit mehreren Kollegen. Andere Projekte sind die Entwicklung von Konzepten für wirkliche objekt-orientierte Prozessbeschreibungen im Kontext der Subjekt-Orientierung sowie die Analyse von Industrie 4.0 Systemen bzw. den Kontext der „Verwaltungsschalen“-Technologie. Und es steht auch noch ein großes Grundlagenwerk zur subjekt-orientierten Modellierung generell auf der Agenda.
Auf welche Kursangebote können sich unsere Studierenden künftig freuen?
Nun zum einen erst einmal auf eine sehr gute Weiterführung und kontinuierliche Verbesserung der Grundlagenvorlesungen Informatik I + II sowie des Software Engineering, in die ich involviert sein werde. Geplant ist außerdem ein Workshop zum IT-System-Vokabular als Einführung für neue Masterstudierende der Wirtschaftsinformatik. Und natürlich freue ich mich insbesondere auf Seminare und Abschlussarbeiten mit Studierenden zum Thema Subjekt-Orientierung (das überrascht jetzt sicherlich niemand mehr 😊), bei denen es natürlich um die theoretische aber auch gerne praxisnahe Anwendung geht und insbesondere auch darum gemeinsam Herausforderungen, Limitationen und Anwendungsmöglichkeiten zur finden und zu verstehen.