|
Berna Bakim

Ernennung von Prof. Dr. Jan vom Brocke zum Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Geschäftsprozessmanagement

Ernennung von Prof. Dr. Jan vom Brocke zum Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Geschäftsprozessmanagement am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster

Rektor Prof. Dr. Wessels ernennt Prof. Dr. Jan vom Brocke am 12. Juni 2023 mit Wirkung vom 1. August 2023 zum Professor der Universität Münster. Der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Gottfried Vossen, und der geschäftsführende Institutsdirektor des Instituts für Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Becker, gratulieren Prof. Dr. Jan vom Brocke sehr herzlich zu seiner Ernennung Anfang der Woche im Schloss. «Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, Jan vom Brocke an unseren Fachbereich zu holen» so Prof. Dr. Gottfried Vossen. Dem kann sich Prof. Dr. Jörg Becker nur anschließen. «Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit Jan vom Brocke viele neue Impulse für die Wirtschaftsinformatik und das ERCIS-Netzwerk bekommen werden».

Jan vom Brocke gilt als international sehr angesehener Wissenschaftler auf dem Gebiet der Wirtschaftsinformatik, sowie speziell im Bereich Business Process Management. Er publiziert regelmässig in führenden Journalen auf A- und A+-Niveau sowie in Outlets der Financial Times Top 50 Journal List. Zugleich steht Jan vom Brocke für Forschung von hoher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz: Er gilt als einer der Wegbereiter einer Gestaltungsorientierten Forschung, in der er sich auch für die Entwicklung innovativer digitaler Systeme für nachhaltige sowie energieeffiziente Prozesse einsetzt. Hierfür kooperiert er mit Regierungen sowie Unternehmen unterschiedlichster Wirtschaftsbereiche.

Prof. Dr. Jan vom Brocke tritt die vorgezogene Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Becker an und wird Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Geschäftsprozessmanagement am Institut für Wirtschaftsinformatik. Er wird zudem neuer Direktor am ERCIS – European Research Center for Information System und wird sich in dieser Rolle stark für die Internationalisierungsstrategie der Fakultät einsetzen. «Die Rückkehr an meine Alma Mater ist für mich natürlich von ganz besonderer Emotionalität: Münster gilt international als Spitzenstandort in der Wirtschaftsinformatik und ich empfinde eine grosse Verbundenheit und Wertschätzung gegenüber der traditionsreichen Institution, den inspirierenden Kolleg*innen und den sehr engagierten Studierenden. Zugleich sehe ich grosses Potenzial, den Standort auch weiterzuentwickeln, und ich bin sehr dankbar für die schon jetzt spürbare Offenheit, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und diese auch umzusetzen.».

Jan vom Brocke ist Alumnus der Universität Münster, wo er von 1992 – 1998 Wirtschaftsinformatik studierte, von 1998 – 2002 bei Prof. Dr. Heinz Lothar Grob promovierte und sich 2007 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät habilitierte. Seither war er Inhaber des Hilti Lehrstuhls für Business Process Management und Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität Liechtenstein. In dieser Zeit war er mit seinem Team auch Assoziierter Partner im ERCIS-Netzwerk und engagierte sich in mehreren gemeinsamen Forschungsprojekten, Publikationen, Lehrveranstaltungen und Tagungen. Seit 2020 ist er zudem Co-Leiter des ERCIS-Forschungsclusters «Process Science».

In Anerkennung seiner Leistung wurde Professor Jan vom Brocke im Jahre 2019 zum Fellow der AIS ernannt und als Mitglied des AIS College of Senior Scholars aufgenommen. Er ist zudem Fellow am ESCP Center for Design Science in Entrepreneurship (seit 2021) und wurde zum Schoeller Senior Fellow and der Friedrich-Alexander-Universität (seit 2022) sowie zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Liechtenstein (seit 2020) ernannt. Unabhängige internationale Rankings führen Jan vom Brocke konsistent auf Spitzenplätzen sowohl in der Wirtschaftsinformatik als auch im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Eine regelmässig durchgeführte Studie der Stanford-Universität zum Forschungsimpact listet Jan vom Brocke auch disziplinenübergreifend unter den Top 1% der Wissenschaftler*innen sämtlicher Fachgebiete weltweit.

Jan vom Brocke bringt Lehrerfahrung von internationalen Business Schools mit, insbesondere der Universität St. Gallen in der Schweiz sowie dem University College Dublin in Irland. Er engagiert sich auch in der Entwicklung von Lernsoftware, Fallstudienbüchern und Referenzcurricula und war Vize-Präsident für den Bereich Lehre des Weltverbands für Wirtschaftsinformatik, der AIS Association for Informatino Systems. Jan vom Brocke wurde mit mehreren internationalen Lehrpreisen ausgezeichnet, insbesondere mit dem AIS Award for Outstanding Contribution to Information Systems Education.

In Münster wird Jan vom Brocke vor allem den neuen Forschungsbereich «Process Science» aufbauen, der eine moderne Prozessforschung begründet: Die Analyse digitaler Spuren von Akteuren und Systemen macht es heute möglich, Prozesse in sämtlichen Lebens- und Arbeitsbereichen zu erfassen, zu analysieren und neue Handlungsmöglichkeiten zu schaffen, die in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen verschiedener Fachbereiche wird Professor vom Brocke die weltweit erste Open Process Science Plattform in Münster etablieren. Die Idee besteht darin, eine offene Plattform zu schaffen, die kontinuierlich digitale Prozessdaten aufnimmt, um sie in weiterer Folge mit Methoden des Process Science zu analysieren. Auf diese Weise werden Prozessmuster identifiziert, die wichtige neuartige Hinweise geben, z.B. auf Ineffizienzen, Risiken, aber auch Nachhaltigkeitseffekte. Hier bestehen grosse Potenziale zur Kooperation mit bestehenden Initiativen der Universität Münster, u.a. mit dem Center for Business Transformation in Times of Radical Change (ChanCe) sowie mit MEET Battery Research Center Münster und dem Fraunhofer FFB.

Professor vom Brocke hat zudem Pläne für Innovationen in der Lehre. An der Universität Münster wird er gestaltungsorientierte Lernräume schaffen: Studierende lernen anhand von Projekten, in denen sie moderne Technologien nutzen, um praktische Probleme von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz zu lösen. Dabei erwerben Studierende wichtige dynamische Fähigkeiten. Sie werden befähigt auch zukünftig Probleme zu lösen, die heute noch nicht bekannt sind und dabei Technologien zu nutzen, die heute ebenfalls noch nicht erfunden sind. Gestaltungsorientierte Lehrräume bieten durch neue Prototypen und Geschäftsmodelle viele Kooperationsmöglichkeiten mit dem EUREGIO Start-up Center REACH, gerade in wichtigen Technologiebereichen wie Blockchain, Robotik und Künstliche Intelligenz. Professor vom Brocke plant auch, das ERCIS-Netzwerk zu nutzen, um die Lernräume in Münster mit weiteren Standorten zu vernetzen und somit die Internationalisierung auch in der Lehre noch weiter zu steigern.