Nutzung digitaler Innovationen im Supply Chain Event Management - Analyse von Verbesserungspotenzialen

Veränderte Marktbedingungen, insb. eine immer stärker werdende Kundenorientierung, stellen erhöhte Anforderungen an Logistiknetzwerke auf, insbesondere in Bezug auf ihre Agilität und Reaktionsfähigkeit. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, müssen Unternehmen konstant die verschiedenen auftretenden Ereignisse im Produktions- und Logistiknetzwerk überwachen und der aktuellen Situation entsprechend agieren. In diesem Kontext ist es von Interesse zu untersuchen, welche Ereignisse und zugehörige Informationen, die aus aktuellen konzeptionellen und technischen Entwicklungen, wie beispielsweise cyber-physischen Systemen, Produkten mit semantischen Gedächtnis und dem Internet der Dinge, überwacht und erhoben werden können, um diese im Supply Chain Event Management (SCEM)zu verwenden  . Mittels SCEM kann eine unternehmensübergreifende Transparenz logistischer Prozesse erreicht werden, indem diese Prozesse ständig überwacht werden. Abweichungen vom geplanten Verhalten (Events) können dadurch zeitnah festgestellt werden, um unverzüglich entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dieser Zeitgewinn gegenüber der Reaktion ohne den Einsatz von SCEM kann sich potentiell in einer erhöhten Flexibilität und durch geringere Folgekosten auszeichnen. Mittels automatisiert generierter Informationen von den zuvor genannten konzeptionellen und technischen Entwicklungen könnte dabei eine noch zügigere Erfassung entsprechender Events erfolgen, so dass noch größere Vorteile erzielt werden können: Cyber-physische Systeme verfügen über eine hochwerte Sensorik sowie einer eigenen Entscheidungslogik und können somit selbstständig aus den von ihnen generierten Daten logistisch wertvolle Events ableiten. Mittels des Internet der Dinge ist es möglich, jederzeit auf die Sensorik von Transportmitteln oder anderen Teilen des Logistik- und Produktionssystems zuzugreifen, somit stehen stets aktuellere Informationen zur Verfügung. Produkte mit semantischem Gedächtnis ermöglichen es, den Produktions- und Transportverlauf nachzuvollziehen, mit dem idealtypischen Ablauf zu vergleichen, und so Probleme zu identifizieren. Über diese Beispiele hinaus gibt es weitere neuartige Technologien und Konzepte, die im SCEM Anwendung finden könnten. Zusammenfassend gilt es, die Potentiale dieser digitalen Innovationen zur Verbesserung aktueller SCEM Systeme zu untersuchen.

In diesem Kontext lauten die Ziele dieser Arbeit wie folgt:

(I): Erhebung der aktuellen konzeptionellen und technischen Entwicklungen, welche eine erweiterte Erfassung von Events ermöglichen.

(II) Klassifikation der durch diese konzeptionellen und technischen Entwicklungen erfassten Events und Evaluation ihrer Relation zu logistischen Prozessen..

(III) Ermittlung der Verbesserungspotentiale im SCEM, die unter Nutzung der im ersten Schritt erhobenen konzeptionellen und technischen Entwicklungen entstehen könnten.