End-Of-Life Solutions für Traktionsbatterien (EOL-IS)
Beverungen Daniel, Bräuer Sebastian, Gierke André, Hirose Kei, Klör Benjamin, Monhof Markus, Nowak Sascha, Obeidi Shahmahmood, Plenter Florian, Ratzke Timo, Stieger Alexander, Wieczorek Christoph, Zenz Simon
Zusammenfassung
Traktionsbatterien sind heute der maßgebliche Kostentreiber von Elektrofahrzeugen und machen deren Anschaffung gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen mitVerbrennungsmotoren um bis zu einem Drittel teurer. Diese hohen Anschaffungsauszahlungen werden daher als eines der maßgeblichen Hindernisse für eine schnelle Diffusion der Elektromobilität in Deutschland betrachtet. Umgekehrt führen die noch niedrigen Stückzahlen von Elektrofahrzeugen dazu, dass Skaleneffekte nur unzureichend realisiert werden können.
Nach ihrer automobilen Erstverwendung werden gebrauchte Traktionsbatterien derzeit in der Regel analysiert und dann recycelt. Dabei bleibt zumeist unberücksichtigt, dass nach dem Ausbau aus dem Fahrzeug ein immer noch äußerst leistungsstarkes Energiespeichersystem zur Verfügung steht, das in seiner Gänze oder in Teilen einer weniger anspruchsvollen Verwendung zugeführt werden könnte. Ein mögliches Weiterverwendungsszenario ist der Einsatz in privaten Haushalten zur Zwischenspeicherung von grüner Energie und die Einspeisung dieser Energie in das private oder öffentliche Stromnetz. Durch eine Zusammenfassung mehrerer Traktionsbatterien können zudem auch anspruchsvolle Energiespeicherlösungen erstellt werden. Das gesetzlich vorgeschriebene Recycling gebrauchter Traktionsbatterien müsste so erst dann erfolgen, wenn eine Weiterverwendung nicht mehr ökonomisch sinnvoll möglich ist.
Schlüsselwörter
Dienstleistungsforschung; Service Science; Elektromobilität; Traktionsbatterie; Nachnutzung; Entscheidungsunterstützung