Erfahrungsberichte Erasmussemester

Du bist daran interessiert, ein Auslandssemester an einer Partneruniversität des WI-Instituts zu absolvieren? Lies hier nach, für welche Länder sich WI-Studierende entschieden haben und welche Erfahrungen sie im Ausland gemacht haben. 

  • Jasmin (Istanbul)

    Wo und wann hast du dein Erasmussemester gemacht?

    Nachdem ich im Bachelor bereits ein Erasmussemester in Luleå in Schweden gemacht habe, war ich im Master im Sommersemester 2021 an der Marmara Universität in Istanbul in der Türkei.

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation?

    Ich habe mich spezifisch für Erasmus entschieden, weil ich nach meinem ersten Auslandssemester den Eindruck hatte, dass es sehr einfach ist mit dem Erasmus-Programm ins Ausland zu gehen. Der Planungsprozess steht schon klar fest und die Uni hat diesen Prozess mehrfach durchgeführt und betreut. Die Organisation gestaltet sich ohne Probleme, da man gut betreut wird und das International Office immer kommuniziert, was noch vorbereitet werden muss. Nachdem das im Bachelor so gut funktioniert hat, habe ich mich nochmal für Erasmus entschieden. Generell finde ich Auslandssemester sehr interessant. Es gibt einem die Möglichkeit, für ein Semester in ein ganz anderes Leben einzutauchen und in einem neuen Umfeld neue Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn das bei Erasmus nur in europäischen Ländern möglich ist, variiert auch innerhalb von Europa die Erfahrung, in einem anderen Land zu leben. Das Umfeld ist  anders, die Leute, die man trifft, sind alle neu und man sammelt viele neue, spannende Erfahrungen.

    Wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden? War es für dich klar, dass du nach Istanbul möchtest?

    Mir war auf jeden Fall klar, dass ich ein Auslandssemester machen möchte und ich wollte von Anfang an auch sehr gerne nach Istanbul. Man kann sich für fünf Unis bewerben und ich habe dann vier Bewerbungen geschrieben, dabei war Istanbul aber mein klarer Favorit. Es gibt Statistiken der Uni, in welchen man sieht, wie viele Studierende sich in den letzten Jahren für welche Unis beworben haben und wie viele davon angenommen wurden. Auf Grundlage dieser Statistiken kann man einsehen, welche Länder und Städte besonders beliebt sind. 
    Ich fand den Bewerbungsprozess recht einfach, weil das Motivationsschreiben die hauptsächliche Voraussetzung ist. Dafür sollte man sich über die einzelnen Unis und Länder, für die man sich bewirbt, informieren und Argumente finden, warum man dort gerne hin möchte. Dafür waren die Erfahrungsberichte von vorherigen Erasmusstudierenden hilfreich.

    Du hast dein Erasmussemester während Corona gemacht. Wie war die Erfahrung eines Auslandssemesters während einer Pandemie?

    Teilweise war es ein wenig schwieriger, als ich ursprünglich gedacht hatte. Im Sommer 2020 hatte ich mich beworben, zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die Corona-Pandemie. Jedoch habe ich gehofft, dass sich die Situation bessert, bis ich das Semester antrete. Das Auslandssemester ist dann immer näher gekommen und ich habe realisiert, dass mich Corona auch in meinem Auslandssemester begleiten wird. Trotzdem war eigentlich klar, dass ich es auf jeden Fall machen will, da ich mich sehr gefreut hatte, als ich erfahren habe, dass ich den Platz in Istanbul bekommen habe. Bis zur Abreise war es aber unsicher, ob das Auslandssemester wirklich final stattfinden kann, beziehungsweise so stattfinden kann, wie ich es mir vorstelle, weil ja auch die Einreisebeschränkungen dauernd geändert wurden. Die Corona-Situation in der Türkei war ebenfalls unsicher, letzten Endes hat es aber alles gut geklappt und ich konnte einreisen. 

    Wie war dein erster Eindruck der Uni und der Veranstaltungen?

    Wegen Corona hatte ich alle Veranstaltungen online, war aber am Anfang 1-2 Mal auf dem Campus beim International Office, um mich anzumelden und Unterlagen zu bekommen. Mein Learning Agreement konnte ich vor Ort nochmal anpassen und hatte dann später meine finale Kurswahl. Auf Seiten der Uni waren die sehr entspannt, man hatte als Erasmusstudierende mehr Zeit, seine Kurse zu wählen, als ein normaler Studierender.
    Der erste Eindruck von den Veranstaltungen war, dass es schon anders ist in Münster. Es ist viel persönlicher mit den Professoren in Istanbul, da sie sich mehr Zeit für die einzelnen Studierenden nehmen.

    Was sind sonst noch Unterschiede, die du im Vergleich zu Münster wahrgenommen hast?

    Dieses Persönlichere in den Uni-Veranstaltungen, die Gruppen sind auch tendenziell kleiner, es sind maximal 20 Leute in der Vorlesung und die Professoren kennen einen auch mit Namen. Außerdem sind die Semester in zwei Hälften aufgeteilt und neben den Abschlussprüfungen gibt es nach zwei Monaten Zwischenprüfungen. Insgesamt würde ich aber den Workload von der Uni und den einzelnen Veranstaltungen in Hinblick auf vergleichbare Kurse in Münster als machbar einschätzen.

    Auf welcher Sprache hast du studiert?

    Ursprünglich war der Plan, auf Englisch zu studieren. Da die Kurswahl sich nochmal etwas geändert hat, hatte ich letzten Endes Veranstaltungen in unterschiedlichen Sprachen. Einen Kurs hatte ich komplett englischsprachig, zwei Kurse waren aber beispielsweise deutschsprachig angesetzt, weil man hier auch auf Deutsch Wirtschaftsinformatik im Bachelor studieren kann. Obwohl ich schon im Master bin, habe ich Bachelorkurse belegt, das ist eigentlich auch recht gut möglich. Die beiden Kurse waren dann allerdings auf Türkisch, weil nur türkische Studierende in diesen Kursen waren und die sich dafür entschieden haben, es dann auf Türkisch zu machen. Da ich in dem Kurs war und mein Türkisch noch nicht so fortgeschritten ist, hat der Dozent immer erstmal auf Türkisch erzählt und dann nochmal auf Deutsch oder auf Englisch. Dann gab es noch einen anderen Kurs, wo eigentlich hauptsächlich Studierende präsentiert haben, da waren die Präsentationsfolien immer auf Deutsch. Die Studierenden können im Prinzip auch alle Deutsch, auf welcher Sprache man dann präsentiert, war einem selber überlassen, auf Türkisch, Englisch oder Deutsch. Aber dadurch, dass die Folien alle auf Deutsch waren, kam man ganz gut mit.

    Welcher Kurs, den du belegt hast, hat dir besonders gut gefallen und warum?

    Ich habe einen Kurs belegt, der „Grundlagen der künstlichen Intelligenz“ hieß und das fand ich besonders interessant, weil im Vergleich zu den Kursen, die ich in Münster hatte, war dieser sehr auf das Thema fokussiert und ging in die Tiefe ging. Es ist natürlich ein Thema, das auch in Münster immer wieder angesprochen wird und wenn man bestimmte Projektseminare hat, vielleicht im Fokus ist, aber das war bisher bei mir nicht so der Fall. Deshalb fand ich es sehr interessant, die Chance zu erhalten und einen solchen Kurs zu dem Thema zu besuchen.

    Wie war der Kontakt zu den einheimischen Studierenden?

    Ich hatte einige Gruppenarbeiten, in welchen ich mit türkischen Studierenden in einer Gruppe war und das hat gut funktioniert. Was mich am Anfang total überrascht hat war, wie aufgeschlossen die türkischen Studierenden auf einen zukommen. Es war sehr viel Kontaktfreude da und es waren auch alle sehr hilfsbereit. Ich bin in die meisten Kurse auch etwas später reingekommen, weil meine Kurswahl länger gedauert hat als bei den anderen. Die Studierenden haben einen immer willkommen geheißen, waren sehr offen und hatten keine Scheu.

    Wie hast du deine Freizeit (trotz Corona) während deines Erasmussemesters verbracht? 

    Es hat sich immer ein bisschen geändert, je nachdem was gerade erlaubt ist oder nicht, ähnlich wie in Deutschland. Generell war es aber schon möglich, Freizeitaktivitäten nachzugehen und sich mit Freunden zu treffen. Zu Beginn des Semesters hatte ich eine Orientierungswoche, in welcher viele der touristischen Highlights gezeigt wurden und man auch viele Leute kennenlernen konnte.
    Ich habe mich sehr viel mit Freunden getroffen und wir haben uns Stadtviertel, Museen und Moscheen angeschaut oder sind in den Park zum Picknicken gegangen. Es gibt in Istanbul auch Strände, zu denen man gehen kann und eine gute Zeit haben kann. Generell gibt es in Istanbul immer viel zu sehen, es ist immer viel los und irgendwas Neues zum Sehen gibt es immer. Das war auch ein Grund, warum ich nach Istanbul gehen wollte, weil ich dachte, auch wenn ich wegen Corona nicht reisen kann, wird es mir in Istanbul nicht langweilig. Zum Glück war es mir trotzdem möglich, ein wenig zu reisen. Ich war zum Beispiel mit Freunden in Kappadokien und in Fethiye, eine schöne Küstenregion, in welcher wir campen waren. Mein persönliches Highlight war es, in Kappadokien Heißluftballon zu fahren.

    Was war dein größtes Learning während deines Auslandssemesters?

    Mein größtes Learning ist eindeutig, dass man sich nicht stressen und verunsichern lassen darf. Auch wenn die Organisation des Auslandssemesters manchmal ein wenig chaotisch ist oder irgendwas nicht so funktioniert, wie man gedacht hat. Am Ende klappt es immer, auch weil viele Menschen um mich herum immer hilfsbereit waren. 

    Wie hast du dich während des Semesters fachlich und charakterlich weiterentwickelt? 

    Meine Türkisch-Kenntnisse haben sich auf jeden Fall verbessert. Und ansonsten natürlich viel auf persönlicher Ebene, was man so generell im Erasmussemester lernt: Auf neue Leute zuzugehen und sich gut an Leute und Situationen anzupassen. Durch Erasmus lernt man viele Leute aus unterschiedlichen Kulturen, Hintergründen und Ländern kennen. 

    Was bedeutet Erasmus für dich?

    Wenn man Erasmus macht, ist man Teil von einer Community, die einem unheimlich viel Unterstützung gibt und in der eine starke Bindung zueinander vorliegt. Du kannst dich immer super gut mit anderen Leuten connecten, auch schon vor deinem Erasmussemester über Facebook und WhatsApp und es ist unheimlich viel Zusammenhalt und Unterstützung da zwischen Studierenden aus unterschiedlichsten Ländern und Herkünften, was ich sehr schön finde. Auch in Istanbul ist die Erasmus-Community sehr vernetzt und eng, obwohl es eine große Stadt ist und es viele Erasmusstudierende gibt.

    Was nimmst du von deiner Erasmus-Erfahrung für deine Zukunft mit?

    Zum einen auf jeden Fall viele neue Freundschaften, die bestimmt auch bestehen bleiben werden. Und auch das Wissen, dass man doch einfacher als gedacht ins Ausland gehen kann. Natürlich ist das als Studentin mit Erasmus nochmal einfacher als später im Berufsleben. Jetzt ist mir aber mehr bewusst, dass es immer möglich ist ins Ausland zu gehen und dass man das auf jeden Fall machen sollte, weil man einfach sehr viele neue Erfahrungen sammelt und man auch immer wieder neue Orte besuchen sollte, um seinen Horizont zu erweitern.

    Hast du Tipps für Studierende, die überlegen, ins Ausland zu gehen?

    Viele haben die Sorge, dass sie keine Leute kennenlernen und haben Angst vor dem ganzen Prozess. Solche Studierende würde ich gerne ermutigen, es einfach zu machen. Die Sorgen, die man im Vorfeld vielleicht hat, legen sich schnell. Trotz Corona habe ich sehr viele neue Leute kennengelernt und egal in welches Land man geht, Erasmus ist immer eine tolle Erfahrung! 

    Wenn du deine Erasmus-Erfahrung in drei Worten beschreiben könntest - welche wären diese?

    Lehrreich, im positiven Sinne herausfordernd und wunderschön.

  • Thomas (Litauen)

    Wo und wann hast du dein Erasmus-Semester gemacht?

    Ich bin 2015, während meines Bachelorstudiums, ins Ausland gegangen. Mein Erasmus-Semester habe ich an der Technischen Universität in Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, gemacht. 

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation? 

    Ich wollte wissen wie es ist, im Ausland zu studieren und weil ich zu dem Zeitpunkt nur Positives gehört hatte, wollte diese einmalige Chance nutzen. Eher zufällig war ich auf der “Wege ins Ausland” - Messe des International Office und habe dort mit vielen Leuten gesprochen, die bereits ein Erasmus-Semester gemacht hatten und mir von ihren Erfahrungen erzählt haben. Das hat mich auf jeden Fall in meinem Vorhaben bestärkt.

    Warum Litauen?

    Ich konnte bei meiner Bewerbung drei Präferenzen angeben und habe mich für nordische bzw. baltische Staaten entschieden. Dabei habe ich darauf geachtet, an welchen Universitäten mich die Kurse am meisten interessierten. In Kaunas hatte ich das Glück, dass mir viele der Kurse für mein WI-Studium an der Uni Münster angerechnet werden konnten. Meine Kurswahl konnte ich auch schon direkt während des Bewerbungsprozesses festlegen. 

    Welche Unterschiede im Ausland hast du zum gewohnten Uni-Alltag in Münster feststellen können?

    Kaunas hat, wie Münster, ca. 300.000 Einwohner und ist eine typische Studentenstadt mit einer großen Universität. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der Uni-Alltag in Litauen etwas entspannter war. Die meisten Kurse hatte ich mit vielen anderen Erasmus-Studierenden zusammen. Wir haben oft in Gruppen zusammengearbeitet, was unter anderem daran lag, dass die Kurse relativ klein waren, meist nur mit um die 20 Studierenden. Ich habe an der Faculty of Economics and Business studiert, die ziemlich modern ausgestattet war. Meine Kurse dort waren alle auf Englisch. Die Umstellung der Unterrichtssprache hat gut geklappt und ich habe am Anfang nur wenig Zeit gebraucht, um mich daran zu gewöhnen.  

    Wie hast du deine Freizeit während deines Erasmus-Semesters verbracht?

    Meine Freizeitgestaltung sah immer unterschiedlich aus. Ich bin sehr viel mit anderen Erasmus-Leuten durch Litauen, aber auch in andere Länder, gereist. In den meisten Städten gab es außerdem sehr aktive Erasmus-Vereine. Während des Semesters hat z.B. das ESN-Netzwerk viele Ausflüge angeboten, an denen man teilnehmen konnte. Ich bin aber auch selber viel rumgereist, z.B. durch das Baltikum oder nach Polen und Tschechien. Das Nachtleben dort habe ich natürlich auch ausgekostet. ;)

    Was hast du während deines Auslandssemesters gelernt? 

    Ich habe gelernt, dass man sich einfach auf neue Situationen einlassen sollte und offen für das sein sollte, was kommt. Ich habe mir z.B. ein Zimmer mit einer anderen Person geteilt, die ich vorher nicht kannte. Am Anfang war ich mir nicht sicher: Wie wird das? Aber wir haben uns sehr gut verstanden und meine Bedenken waren völlig umsonst. 

    Was hat dir am besten an deiner Erasmus-Erfahrung gefallen?

    Mir hat am besten das Zusammenfinden von Menschen aus unterschiedlichen Ländern gefallen. Durch meinen Auslandsaufenthalt habe ich Freunde aus allen europäischen Land gefunden. Denn dadurch, dass wir alle gemeinsam in einem Wohnheim gelebt haben, sind wir echt eine eingeschworene Truppe geworden.   

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    Hast du Tipps für Studierende, die überlegen, ins Ausland zu gehen? 

    Man muss sich wegen der Sprachbarriere keine großen Sorgen machen. Ich hatte das Gefühl, immer gut aufgestellt zu sein und passend reagieren zu können. Mein Englisch wurde im Verlauf des Semesters auch immer besser. Man muss auch keine Angst davor haben, keinen Anschluss oder Freunde zu finden. Denn: Alle befinden in der gleichen Situation. 

    Wenn du deine Erasmus-Erfahrung in drei Worten beschreiben könntest - welche wären es?

    Einzigartig, integrativ, spaßig!

  • Katharina (Schweden)

    Wo und wann hast du dein Erasmussemester gemacht?

    Ich war in Luleä, Schweden, im Wintersemester 2019/20. Der Ort war sehr klein und liegt sehr weit im Norden, am Polarkreis. Es gab genau zwei Plätze für das Erasmussemster dort, die haben meine Freundin aus dem Studium und ich bekommen. Die Freundin kenne ich schon seit Beginn des Studiums, wir studieren gemeinsam WI und haben uns natürlich total gefreut, gemeinsam dort zu studieren für ein Semester.

    Ich hatte mich eigentlich nur für ein Semester angemeldet, welches bis Weihnachten ging. Die teilen das Semester dort immer in zwei Quartale auf. Ich habe dann noch einmal für ein Quartal verlängert, sodass ich dann zum Sommersemester wieder in Münster war. Daher ging das Semester dann bis Ende März. Weihnachten habe ich zuhause verbracht, bin aber Mitte Januar noch einmal für zwei Monate hingeflogen, weil es mir so gut gefallen hat dort. 

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation? 

    Ich habe mich über den normalen Prozess beworben und war anfangs gar nicht so sehr motiviert. Ich wollte mich einfach mal bewerben und dann entscheiden, ob ich das auch wirklich mache. Dann habe ich die Zusage erhalten und wollte das natürlich auch nicht ablehnen. 

    Meine größte Motivation war, wo anders mal zu leben und ein anderes Land kennenzulernen. Mir war auch wichtig, mein Englisch noch einmal zu verbessern und die Sprache auch alltäglich anzuwenden. Im Vorfeld hatte ich auch viel positives gehört über ein Erasmussemster. Daher ist meine Wahl auch auf Erasmus gefallen, durch die Förderung hat das für mich eine gute Option für ein Auslandssemester dargestellt. 

    Wie war dein erster Eindruck der Uni und der Veranstaltungen?

    Es war alles sehr entspannt, dadurch dass es eine relativ kleine Stadt war. Alles war total gut organisiert, wir konnten im Vorfeld unser Wohnheim aussuchen und wurden dort vor Ort vom Flughafen abgeholt und zur Uni gefahren. Wir hatten auch eine Welcome-Week als Einführungswoche mit vielen Aktivitäten, die auch während des Semesters noch stattfanden. Das war dann auch super, um die Leute kennenzulernen. Wir haben uns dann auch alle sehr schnell innerhalb der Erasmus-Gruppe kennengelernt, da wir auch alle sehr nah beieinander gewohnt haben. Daher war der erste Eindruck echt gut. Als ich ankam, dachte ich mir direkt „Warum habe ich jemals darüber nachgedacht, kein Erasmus zu machen?“. 

    Das Wetter war leider ein wenig schlecht am Anfang, vor allem im Vergleich zu Deutschland. Man hat aber auch schnell gelernt, damit umzugehen. Es wurde immer sehr früh dunkel in Schweden. Was aber sehr schön war, war die lange Dämmerung. Man hatte quasi vier Stunden lang einen Sonnenuntergang. Das war eine schöne Erfahrung, auch weil es total anders ist als in Deutschland. 

    Welche Unterschiede im Ausland hast du zum gewohnten Uni-Alltag in Münster feststellen können?

    Es gab sehr viele Gruppenarbeiten. Zum Beispiel hatten wir im Marketingkurs ein Projekt mit dem lokalen Hockeyverein - Hockey ist dort ja sehr beliebt. Die Idee dahinter war praxisorientiert, sodass man sein Wissen anwenden konnte. Wir wollten ausarbeiten, wie man Studenten für Hockeyspiele begeistern kann. 

    Die Uni war, im Gegensatz zu Münster, eine Campus-Uni. Die Wohnheime waren auch direkt vor Ort. Die Uni war sonst super modern und technisch gut ausgestattet. 

    Was war deine Unterrichtssprache und bist du gut damit zurechtgekommen?

    Die Unterrichtsprache war Englisch. Das war total entspannt, die Schweden sprechen auch echt gutes Englisch, sodass ich in den Kursen keine Probleme hatte. 

    Welcher Kurs hat dir besonders gut gefallen und aus welchen Gründen? 

    Das war der Marketing-Projektkurs, den ich am interessantesten fand, vor allem weil es praxisorientiert war. In der Vorlesung haben wir den theoretischen Teil gelernt und im Nachhinein noch Berichte über das Projekt und unsere Ergebnisse geschrieben. Der „Schwedisch für Anfänger“-Kurs am Anfang war auch echt interessant. Das war eine super nette Kursleiterin, die das gemacht hat und uns auch viel über die schwedische Kultur erzählt hat.

    Wie hast du deine Freizeit während deine Erasmussemesters gerne verbracht?

    Am Wochenende haben wir viele Trips unternommen und waren zum Beispiel auch in Norwegen oder Ski fahren. Wir waren generell auch viel draußen. Das Besondere an unserer Stadt war, dass diese direkt am Meer liegt und viele Inseln drum herum hat. Das friert im Winter dann komplett ein, die nennen das auch „Ice World“. An den Wochenenden waren viele Leute dort zum Spazieren oder Schlittschuhfahren. 

    Was war dein größtes Learning? Was hast du während deines Auslandssemesters gelernt? 

    Man hat schon viel für sich selbst mitgenommen, ich gehe viel entspannter an Neues ran. Ich habe auch gelernt, mich besser zu organisieren durch die ganzen Gruppenarbeiten. Ich habe auch das Gefühl, dass ich reifer und offener geworden bin. Man findet sich auch ein bisschen mehr selbst und weiß, wo man steht. Ich bin mir bewusster darüber geworden, was ich möchte und dass ich gerne noch mehr reisen würde.

    Was hat Erasmus für dich vorher bedeutet, was bedeutet es jetzt?

    Vorher war Erasmus für mich mehr auf die Uni bezogen: Ein anderes Unisystem und eine andere Sprache kennenlernen. Jetzt im Nachhinein sind es die Menschen, mit denen man immer noch Kontakt hält. Und die Erfahrungen, die man daraus genommen hat, sowie die Erinnerungen, die man gemeinsam erlebt hat. 

    Was nimmst du von deiner Erasmus-Erfahrung mit (für deine Zukunft)?

    Dass ich gerne noch ein Erasmus machen möchte! Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, aber habe durch dieses Semester auch gelernt, dass man die Studienzeit nutzen sollte, um Neues auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Ich möchte gerne mehr reisen und habe durch mein Erasmus Motivation geschöpft, Neues auszuprobieren. 

    Was war dein persönliches Highlight-Erlebnis? Was hat dir am besten gefallen an deiner Erasmus-Erfahrung?

    Am besten hat mir gefallen, dass man so viele neue Leute aus verschiedenen Kulturen kennenlernen durfte. Dadurch habe ich viele neue Eindrücke bekommen. Was mein Erasmus ausgemacht hat, waren die Menschen dort, meine persönliche Weiterentwicklung und die aufregenden Erlebnisse.

  • Fabian (Spanien)

    Wo und wann hast du dein Erasmussemester gemacht?

    Mein Erasmussemester habe ich im Wintersemester 2019/20 in Madrid an der Universidad Politécnica gemacht. 

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation? 

    In Münster engagiere ich mich im Erasmusverein und habe bereits seit Längerem mit Erasmusstudenten gearbeitet. Ich wollte daher auch selbst die Erfahrung erleben und hatte Lust auf die Erasmus-Community. 

    Darüber hinaus bin ich vor einigen Jahren nach Südamerika gereist und habe dort bereits ein wenig Spanisch gelernt. Daher war ich motiviert, meine Sprachkenntnisse weiter zu verbessern. Ein Auslandssemester mit Erasmus bietet hierzu eine tolle Möglichkeit!

    Wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden? 

    Da war alles gut organisiert, die Anforderungen und Fristen waren transparent gestaltet.  

    Wie war dein erster Eindruck der Uni und der Veranstaltungen?

    Am Anfang musste ich mich an die neue Umgebung gewöhnen. In der Uni dort war vieles anders als hier in Münster – ich habe aber schnell angefangen, mich wohlzufühlen. Eine Veranstaltung war auf Spanisch und relativ anspruchsvoll. Der Dozent war jedoch sehr rücksichtsvoll mit uns Erasmusstudierenden und hat uns viel individuelle Hilfestellung geboten.  

    Wie war der Kontakt zu dem einheimischen und internationalen Kommilitonen?

    Der Kontakt zu den Einheimischen war sehr rege. Ich habe viel Wert daraufgelegt, mit Spaniern in Kontakt zu kommen. Der ESN (die lokale Erasmusorganisation) hat hier eine super Brücke dargestellt, um Kontakte zu einheimischen sowie internationalen Studierenden zu knüpfen. Über den Sprachkurs habe ich auch viele internationale Kommilitonen kennengelernt. 

    Was war deine Unterrichtssprache und bist du gut damit zurechtgekommen?

    Ich hatte Kurse in Englisch und Spanisch und bin mit beiden Sprachen in den jeweiligen Veranstaltungen gut zurechtgekommen. 

    Welcher Kurs hat dir besonders gut gefallen und aus welchen Gründen? 

    Besonders gut gefallen hat mir der Kurs „Information Coding“. Dort hatten wir einen sehr hilfsbereiten Professor, welcher individuell auf uns eingegangen ist. 

    Wie hast du deine Freizeit während deine Erasmussemesters gerne verbracht?

    Ich habe mich oft mit Freunden getroffen und versucht, viel Spanisch zu reden. Gemeinsam mit Freunden sind wir häufig verreist und waren zusammen feiern. In meiner sonstigen Freizeit habe ich viel Sport gemacht. 

    Was war dein größtes Learning? Was hast du während deines Auslandssemesters gelernt? 

    Im Rahmen meines Erasmussemesters ist mir bewusst geworden, wie gut man in Europa vernetzt ist. Der europäische Raum bietet uns tolle Möglichkeiten, um sich mit anderen Menschen auszutauschen und persönlich weiterzuentwickeln.  

    Darüber hinaus habe ich gelernt, wie man sein Leben unterschiedlich gestalten kann. In meiner Zeit in Spanien ist mir aufgefallen, dass man seinen Fokus nicht immer auf Arbeit und Fortschritt setzen muss. Natürlich ist das für die eigene Weitentwicklung von hoher Bedeutung, aber Lebensqualität macht eben auch viel aus. Dazu gehört, dass man seine Freizeit genießt und sich auf sein eigenes Wohlbefinden konzentriert. 

    Wie hast du dich weiterentwickelt? 

    In fachlicher Hinsicht habe ich gelernt, ambitioniert zu sein und mich den Anforderungen der Kurse anzunehmen, um meine Ziele zu erreichen. Auf sprachlicher Ebene habe ich mein Spanisch deutlich verbessert, was mich sehr gefreut hat. 

    In Hinblick auf meine charakterliche Entwicklung: Im interkulturellen Austausch bin ich nun wesentlich selbstsicherer unterwegs. Für mich war es im Erasmussemester schnell eine Selbstverständlichkeit, mit Menschen verschiedener Herkunft gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, ein spannendes Projekt zu gestalten und dabei die unterschiedlichen kulturellen Perspektiven wertzuschätzen. Des Weiteren habe ich auch bemerkt, dass ich viel mehr Eigeninitiative zeige für Dinge, die mir im Leben wirklich wichtig sind. Damit meine ich nicht nur Dinge aus dem beruflichen Kontext. Private Interessen ausbilden, persönliche Weiterentwicklung, aber auch Hobbies und einen Ausgleich zum Job finden – allen diesen Dingen möchte ich in meinem Leben besondere Aufmerksamkeit schenken. 

    Was war dein persönliches Highlight? Was hat dir am besten gefallen an deiner Erasmus-Erfahrung?

    Das war für mich ein Trip nach Granada: Während dieser Reise habe ich das Verständnis gefasst, dass unterschiedliche Kulturen auch unterschiedliche Schwerpunkte in ihrem Leben setzen. Dort ist mir aufgefallen, wie glücklich alle Menschen wirken, während sie im Café sitzen und den Tag genießen.  

    Besonders gut gefallen hat mir außerdem der Austausch mit Menschen, die alle einen unterschiedlichen Werdegang haben und verschiedene Ansichten teilen. Dabei festzustellen, dass uns trotzdem untereinander mehr vereint, als man manchmal zu Beginn erwartet hätte – das war sehr bereichernd! 

    Was hat Erasmus für dich vorher bedeutet, was bedeutet es jetzt?

    Durch meine Erasmusarbeit in Münster kannte ich bereits im Vorfeld diesen Flair und die schönen Seiten von Erasmus. Dennoch ist es etwas ganz anderes, auch selbst eigene Erfahrungen im Ausland zu machen. Das hat für mich persönlich die schönen Seiten von Erasmus in besonders verstärkter Form wiedergegeben. Die tolle Erfahrung, im Ausland auf sich alleine gestellt zu sein, sich selbst sein Leben zu gestalten und aufzubauen ist als Erlebnis und Gefühl nicht mit dem vergleichbar, was man in Münster bzw. in der Heimat erlebt. Erasmus ist für mich genau dieses Erlebnis.

    Was nimmst du von deiner Erasmus-Erfahrung mit für deine Zukunft?

    Dass wir Menschen uns untereinander ähnlicher sind, als wir oft glauben.  

    Darüber hinaus hat mir die Erasmus-Erfahrung so gut gefallen, dass ich im Masterstudium gerne noch ein weiteres Auslandssemester machen möchte. 

    Wenn du Erasmus in drei Worten beschreiben könntest - welche wären diese?

    Lebendig, vielfältig und aufregend!

  • Max (Spanien)

    Wo und wann hast du dein Erasmussemester gemacht?

    Ich war in Vigo, Spanien und bin dort ein Jahr geblieben (WiSe 2019/20 und SoSe 2020). 

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation? 

    Ich habe mich schon vor dem Studium für Erasmus entschieden. So eine tolle Chance sollte man sich nicht entgehen lassen. Man bekommt eine finanzielle Förderung und die Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. Es stellt eine tolle Chance dar, neue Menschen kennenzulernen. Das Spannende an Erasmus ist, dass du die Möglichkeit bekommst, an einem Ort nicht nur Tourist zu sein, sondern auch die Stadt, das Leben und die Kultur dort näher kennenzulernen. Das finde ich wahnsinnig interessant. Das Erlebnis, dass Erasmus uns bietet, kann man sonst nirgendwo so leicht finden. 

    Wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden? 

    Über meinen Studiengang Wirtschaftsinformatik gab es nur zwei Plätze in Spanien (in Madrid), diese wurden an andere Studierende vergeben. Über den Studiengang BWL habe ich dann den Restplatz in Vigo erhalten und bin bis heute sehr glücklich darüber. Die Stadt ist toll, ich habe im Zentrum gewohnt und konnte alles schnell erreichen. Natürlich sind die klassischen, großen Erasmusstädte auch spannend, aber ich empfehle jedem, sich auch auf kleinere und vielleicht auch eher unbekannte Städte zu bewerben. In diesen Städten kann man ebenso tolle Erfahrungen erleben. 

    Wie war dein erster Eindruck der Uni und der Veranstaltungen?

    Die Universität ist als Campus-Uni organisiert. Wir wurden über Einführungsveranstaltungen total nett aufgenommen. Die Koordinatorin hat sich sehr herzlich und interessiert um uns Erasmusstudierende gekümmert, daher habe ich mich direkt wohl gefühlt. Organisatorisch hat alles geklappt. 

    Welche Unterschiede im Ausland hast du zum gewohnten Uni-Alltag in Münster feststellen können?

    Es ist persönlicher gestaltet, da es im Vergleich zu Deutschland deutlich kleinere Gruppen in den Kursen gibt. Das ähnelt Schulklassen und gibt einem oft ein besseres Lerngefühl. Es gibt weniger Anonymität und du fühlst dich mehr betreut. Durch den persönlichen Kontakt mit Professoren fühlt man sich durchs Studium begleitet. 

    Wie war der Kontakt zu dem einheimischen und internationalen Kommilitonen?

    Zu den internationalen Kommilitonen war der Kontakt einfach, weil die meisten auch sehr offen gegenüber anderen sind. Um Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen, sollte man schon ein wenig Spanisch sprechen können. Einige waren etwas schüchtern im ersten Kontakt, aber wenn man den ersten Kontakt geknüpft hat, dann tauen sie auf und man lernt hilfsbereite Studenten kennen, die total weltoffen und interessiert sind. 

    Was war deine Unterrichtssprache und bist du gut damit zurecht gekommen?

    Ich habe in allen Kursen Spanisch als Unterrichtssprache gewählt, um mich selbst zu challengen. Am Anfang fiel mir das ein wenig schwer, da ich vorher nicht flüssig sprechen konnte. Über die Zeit habe ich einen tollen Verbesserungseffekt bemerkt und konnte irgendwann alles verstehen, was der Dozent gesagt hat.       Zu Beginn hatte ich eher geringe Sprachkenntnisse und nun kann ich fließend Spanisch sprechen. 

    Darüber hinaus hatte ich auch zwei Tandempartner, mit denen ich mich regelmäßig getroffen habe. Es geht ja auch nicht nur ums Studieren, sondern auch um das Kennenlernen der Kultur und neuer Menschen. So konnte ich Kontakte knüpfen und gleichzeitig meine Sprachkenntnisse verbessern.

    Welcher Kurs hat dir besonders gut gefallen und aus welchen Gründen? 

    Ich hatte nur BWLer Kurse, mein Studium habe ich auch im Vorfeld dafür ausgerichtet, damit ich die entsprechenden BWL-Kurse in Spanien absolvieren kann. Mir hat besonders gut gefallen, dass es zahlreiche Gruppenarbeiten gab. In einer Vorlesung gab es beispielsweise unterschiedliche Teams, welche auf Basis von verschiedenen Verkaufszahlen ein Unternehmen symbolisieren. Dabei hat mir gut gefallen, dass es praxisorientiert ausgerichtet war.

    Wie hast du deine Freizeit während deine Erasmussemesters gerne verbracht?

    Ich habe viel mit anderen Erasmusstudenten gemacht, wir waren fast immer draußen unterwegs. Wir waren gemeinsam am Strand, surfen und haben die Gegend erkundigt und sind verreist. Die Wiwi-Fakultät schreibt uns vor, dass wir mindestens 18 Credits im Auslandssemester machen sollen. Daher konnte man seine Freizeit auch gut mit den Verpflichtungen der Uni vereinbaren. 

    Was war dein größtes Learning? Was hast du während deines Auslandssemesters gelernt? 

    Man lernt, mit neuen Situationen umzugehen. Ich habe zum Beispiel unter anderem gelernt, Vorurteile abzulegen. Im Auslandssemester lernt man eine Menge verschiedener Personen kennen und wird weltoffener. Es gibt in jedem Land unterschiedliche Menschen, aber trotzdem sind wir eigentlich alle gleich und stehen vor den gleichen, alltäglichen Herausforderungen. 

    Indem man im Ausland auf sich selbst gestellt ist und neue Situationen meistert, lernt man auch kontinuierlich dazu. Persönliches Lernen ist hier ein entscheidender Faktor. Du hast jeden Tag kleine Challenges, kommst aus seiner Komfortzone raus und nimmst unterschiedliche Learnings mit. Man lernt sich selbst dabei auch besser kennen und und das eigene Selbstbewusstsein wird gestärkt.

    Wie hast du dich weiterentwickelt? (charakterlich, fachlich und professionell)

    Charakterlich: Ich war schon oft im Ausland, aber im Erasmussemester weitet man sein Wissen und seinen Erfahrungsschatz noch weiter aus. Vieles ist neu im Auslandssemester und man lernt, sich darauf einzulassen. 

    Professionell: Ich habe viel in Bezug auf Kommunikation gelernt, was mir sehr wichtig ist. Einen internationalen Erfahrungsschatz kann man sich nicht ohne einen Auslandsaufenthalt aneignen. Darüber hinaus habe ich mich auch in Hinblick auf zwischenmenschliche Beziehungen weiterentwickelt, indem ich unterschiedliche Menschen mit anderen Mindsets kennengelernt habe. Für das spätere Berufsleben ist das sicherlich auch in hohem Maße nützlich.

     Was war dein persönliches Highlight? Was hat dir am besten gefallen an deiner Erasmus-Erfahrung?

    Mein Highlight war der letzte Tag vor dem Corona-Lockdown, im März. Ein guter Freund ich waren mit einem Van und einem Surf-Board unterwegs und haben einen Strand zum Surfen gesucht. Dann haben wir den perfekten Spot gefunden und konnten im Sonnenuntergang surfen. Ein anderes Highlight war Karneval in Vigo, auch das war der absolute Wahnsinn! Alle waren mit Kostümen verkleidet, es gab eine große Parade, viele Erasmuspartys und einfach eine super Stimmung. 

    Was hat Erasmus für dich vorher bedeutet, was bedeutet es jetzt?

    Für mich war das die spannendste Zeit im Studium. Ich wurde innerhalb von einer kurzen Zeit herausgefordert und habe unglaublich viel dazu gelernt. Man ist in einer Stadt nicht nur als Tourist, sondern bekommt die Chance, sein Leben für einen Zeitraum in ein anderes Land zu verlagern und sich dort ein Leben aufzubauen. Das ist unglaublich wertvoll. Die Zeit im Erasmusseemster war für meine persönliche Entwicklung bisher das wertvollste Erlebnis in meinem Studium und es war genauso, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte. Alle meine Erwartungen an ein Auslandssemester wurden mit dieser Erfahrung erfüllt. Vorher wusste ich bereits, dass es im Erasmussemester um internationale Vernetzung geht und eine gute Zeit gemeinsam zu genießen. Man hat ein total unbeschwertes Leben und kann sich sein Leben mit coolen Leuten gemeinsam frei gestalten. So habe ich das immer erzählt bekommen und letzten Endes auch genauso erlebt. In meinem Masterstudium möchte ich daher auf jeden Fall noch ein weiteres Erasmussemester machen.  

    Was nimmst du von deiner Erasmus-Erfahrung mit (für deine Zukunft)?

    Diese tolle Erfahrung wird für mein ganzes Leben bleiben. Ich werde mich auch mit 70 Jahren noch an mein Erasmus und an die gute Zeit erinnern. Ich habe Vorurteile abgebaut und gelernt, immer wieder über den Tellerrand hinaus zu denken und meinen Horizont zu erweitern. Die persönliche Entwicklung und Erfahrung dieser kurzen Zeit bleiben mir für immer und können in Situationen im Leben helfen, in welchen schwierige und ungewohnte Umstände aufkommen. Das wird auch im alltäglichen Leben oder im Berufsleben in Zukunft sehr hilfreich sein. 

    Wenn du Erasmus in drei Worten beschreiben könntest - welche wären diese?

    Internationaler Austausch, Lebensfreude und Vielfalt! 

  • Nina (Italien)

    Wo und wann hast du dein Erasmus-Semester gemacht?

    Ich habe während meines Masterstudiums ein Wintersemester an der Universität der italienischen Stadt Trento verbracht.

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation? 

    Ich habe mich für ein Auslandssemester entschieden, weil ich andere Kulturen kennenlernen wollte. Ich fand es spannend, einer ganz neuen Situation ausgesetzt zu sein und mich nicht in meinem gewohnten Umfeld zu befinden.
    Außerdem hat mich interessiert, wie andere Universitäten ihre Studiengänge gestalten.
    Speziell für Italien habe ich mich entschieden, weil meine Eltern mal dort gelebt haben. Deswegen wollte ich das Land und dessen Kultur besser kennenlernen. Das schöne Wetter und Pizza & Pasta waren natürlich auch Gründe, die mich dort hingezogen haben.

    Warum bist du während deines Masterstudiums und nicht während deines Bachelor-Studiums ins Ausland gegangen?

    Ich fand es entspannter, mein Erasmus-Semester während meines Masterstudiums zu machen. Durch die Module im Master konnte ich alles sehr flexibel gestalten und hatte so die Möglichkeit, mein Studium in Regelstudienzeit zu beenden. 

    Wie war dein erster Eindruck der Uni und der Veranstaltungen?

    Ich hatte das Gefühl, dass die Veranstaltungen wesentlich lockerer waren. Die Vorlesungen fingen zum Beispiel manchmal spontan einfach mal eine halbe Stunde später an. Insgesamt hat alles in einem kleineren Rahmen stattgefunden, sodass die Lehrenden enger mit den Studierenden zusammenarbeiten konnten. Bezüglich des Inhalts meines Studiums war es so, dass die italienische Uni eher BWL lastig war, während sich mein Studium an der Uni Münster eher auf den Informatik-Teil fokussiert hat. 

    Was war deine Unterrichtssprache und bist du gut damit zurecht gekommen?

    Ich hatte alle meine Kurse auf Englisch, hätte aber auch welche mit Italienisch als Unterrichtssprache wählen könnte. Dadurch, dass ich auch schon in Deutschland auf Englisch studiert habe, war es keine große Umstellung für mich, da ich mich schnell an den italienischen Akzent gewöhnen konnte. 

    Hast du Tipps, wie sich zukünftige Erasmus-Studenten auf ihren Aufenthalt vorbereiten können?

    Bevor ich nach Italien gereist bin, habe ich online nach einer WG gesucht. Ich bin auf eine 7er-WG gestoßen, in der fünf Italiener und eine weitere Austauschstudentin gewohnt haben. Aufgrund der Entfernung hat das WG-Casting via Skype stattgefunden. Das war mir anfangs irgendwie suspekt, hat aber insgesamt gut funktioniert. Das Leben in der WG war super - durch meine Mitbewohner hatte ich zum Beispiel auch viele Kontakte außerhalb der “Erasmus-Bubble”.

    Wie hast du deine Freizeit während deines Erasmus Semesters gerne verbracht?

    Während meiner Zeit dort hatte ich die Chance, viel zu reisen. Generell ist die Gegend um Trento super geeignet, um wandern zu gehen. Städtetrips, zum Beispiel nach Venedig und Verona, kann man aber auch total einfach machen, weil die beiden Städte sehr nah gelegen sind. 

    Was war dein größtes Learning? Was hast du während deines Auslandssemesters gelernt? 

    Ich habe gelernt, dass viele Wege ans Ziel führen. Denn sowohl beim Lernen, als auch bei Freizeitaktivitäten war die Planung immer sehr spontan.

    Was war dein persönliches Highlight-Erlebnis? Was hat dir am besten gefallen an deiner Erasmus-Erfahrung?

    Am besten haben mir die WG-Abende gefallen. Wir haben zum Beispiel um 20 Uhr angefangen zu kochen, um dann so gegen 22 Uhr zu essen. Danach haben wir uns dann noch gemütlich zusammengesetzt und etwas getrunken. 

    Wenn du deine Erasmus-Erfahrung wenigen Worten beschreiben könntest - welche wären diese?

    Unglaublich viel Kaffee, Sonne und Unternehmungslust! 

  • Nils (Liechtenstein)

    Warum hast du dich für ein Auslandssemester mit Erasmus entschieden? Was war deine Motivation? 

    Ich wollte mich gerne weiterentwickeln, neue Leute kennenlernen und offener werden. 

    Wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden? 

    Der war super, damit habe ich eine gute Erfahrung gemacht. Man konnte auf einer Online-Plattform mehrere Bewerbungen je nach Hochschule und Land einreichen und priorisieren. Da war alles übersichtlich, bei Fragen war auch immer jemand verfügbar.

    Wie war dein erster Eindruck der Uni und der Veranstaltungen?

    Für mich persönlich gab es da viele, spannende Eindrücke - besonders zu Beginn. Ich war das erste Mal für längere Zeit alleine im Ausland. Im Vorfeld hatte ich einen vorbereitenden Englisch-Sprachkurs in Münster belegt, aber eine Sprache zu lernen und letzten Endes zu sprechen sind immer zwei unterschiedliche Sachen. Von der Uni her war der erste Eindruck super, es gab eine Welcome Week, da wurde man an die Hand genommen und es wurde ein Programm zum Kennenlernen organisiert. In der Welcome-Week wurden wir mit einer kleinen Gruppe durch die Stadt geführt und haben das Land kennengelernt - das war wirklich gut organisiert. 

    Welche Unterschiede im Ausland hast du zum gewohnten Uni-Alltag in Münster feststellen können?

    Ich habe dort BWL studiert, daher war es fachlich anders als in Münster. Ansonsten gab es dort sehr kleine Kurse mit beispielsweise nur 20 Studierenden, dadurch gab es eine familiäre Atmosphäre. So hat man dort auch schnell Anschluss gefunden und neue Leute kennengelernt. 

    Wie war der Kontakt zu dem einheimischen und internationalen Kommilitonen?

    Mit den Einheimischen kam man oft durch die Gruppenarbeit in Kursen ins Gespräch. Mit den internationalen Kommilitonen haben wir uns sehr schnell untereinander angefreundet. Ich hatte dort eine Gruppe von Leuten, mit denen ich auch fast jeden Tag etwas gemacht habe. Meine Freunde aus meinem Erasmus-Semester kamen aus der Slowakei, Belgien, Schottland, Spanien und Russland – das war eine kunterbunte Runde, was sehr schön war. 

    Was war dein größtes Learning? Was hast du während deines Auslandssemesters gelernt? 

    Ich habe auf sozialer Ebene super viel mitgenommen, was mich und mein weiteres Leben wirklich positiv geprägt hat. In den fünf Monaten habe ich viele neue Menschen kennengelernt und es haben sich internationale Freundschaften entwickelt. Zum Beispiel haben wir oft zusammen gekocht und konnten so die unterschiedlichen Kulturen näher kennenlernen. Durch mein Erasmussemester und den Kontakt zu anderen bin ich viel offener und kommunikativer geworden. Die soziale Umgebung dort war mein Highlight, weil wir so viele schöne Ereignisse zusammen erlebt haben. Der interkulturelle Austausch war deswegen ein tolles Erlebnis für mich.

    Was nimmst du von deiner Erasmus-Erfahrung mit (für deine Zukunft)?

    Ich möchte gerne noch viel offener sein und noch mehr über andere Kulturen erfahren. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, sich auf Neues einzulassen und neue Umgebungen und Menschen kennenzulernen. 

    Wenn du Erasmus in drei Worten beschreiben könntest - welche wären diese?

    International. Vielfältig. Und aufregend!

  • Mathias (Polen)

    Wo und wann hast du dein Erasmus-Semester gemacht? 

    Ich habe von September 2019 bis Februar 2020 ein Erasmus-Semester in Posen gemacht. Posen ist eine Stadt in Polen mit über 500.000 Einwohnern und bekannt für ihre Universitäten und ihre schöne Altstadt. 

    Warum hast du dich für ein Auslandssemster entschieden?

    Nach dem Abitur bin ich, anders als viele meiner Mitschüler, nicht ins Ausland gegangen, sondern habe direkt mit meinem Studium begonnen. Deshalb stand schnell fest, dass ich während des Studiums die Möglichkeit nutzen möchte, ein Semester im Ausland zu studieren. Für das Erasmus-Programm habe ich mich entschieden, aufgrund der nicht allzu weiten Entfernung von Zuhause, der finanziellen Unterstützung durch das Stipendium und dem Interesse, mehr über Europa kennenzulernen.

     

    Wie lief der Bewerbungsprozess ab?

    Im Voraus habe ich mich informiert, welche Kurse ich, passend zu meinem Studienverlauf an der Uni Münster, im Ausland belegen kann und meine Bewerbung beim International Relations Center des FB4 abgegeben. Ich bin der Meinung, beim Erasmus-Semester ist es eher zweitrangig wo es stattfindet, denn ein Erasmus-Semester lebt davon, dass Studenten aus verschiedenen Ländern zusammenkommen. Polen war zwar mein Gastland, aber trotzdem hatte man Kontakt mit Studenten aus vielen verschiedenen Ländern. Internationale Erfahrungen sammelt man überall.

    Was hast du im Auslandssemester gelernt? Was nimmst du für die Zukunft mit?

    Ich habe zahlreiche internationale Freundschaften knüpfen können, meine Englischkenntnisse verbessert, bin eigenständiger geworden und fühle mich jetzt sicherer beim planen und organisieren. Das Erasmus-Programm finde ich wichtig und sinnvoll, da es den europäischen Zusammenhalt stärkt und verhindert, dass nicht ausschließlich in einzelnen Ländern, sondern mehr europaweit gedacht wird. In Zukunft könnte ich mir vorstellen, ein Praktikum im Ausland oder den Master komplett im Ausland zu machen.