Erfahrungsberichte Alumni

  • Johann Rolshoven

    Product Manger bei real.digital

    Wie blicken Sie auf Ihre Studienzeit an der Universität Münster zurück?

    Es war eine sehr schöne Zeit. Ich bin damals alleine nach Münster gezogen, habe dann aber sehr schnell Anschluss gefunden, einerseits durchs WG-Leben, andererseits auch mit Kommilitonen der Uni. Ich blicke sehr positiv auf meine Studienzeit an der Universität Münster zurück. Es wird mir im Job immer wieder bewusst, dass man während des Studiums eine gewisse Denkweise geformt hat, die einem extrem hilft seine Arbeit bestmöglich zu erledigen. Zum Beispiel lernt man im Studium, sich schnell Dinge anzueignen. Im Studium gibt es kein dediziertes Fach dazu, aber man lernt es implizit. In meiner Arbeit findet das viel mehr Anwendung als ich es jemals gedacht hätte.

    Wie war Ihr Berufseinstieg?

    Ich habe angefangen bei real.digital, wir sind der Dienstleister für den Online-Marktplatz kaufland.de. Ich habe keine einzige Bewerbung geschrieben, sondern wurde über LinkedIn angeschrieben, da mein Profil wohl ins Raster der Recruiter gefallen ist. So hat die HR-Kollegin mich gefunden und ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt in der offenen, lockeren und ehrlichen Art und Weise wie mit mir kommuniziert wurde. Da das Ende meines Studiums noch nicht final absehbar war dauerte die gesamte Bewerbungsphase zwei oder drei Monate und etwa 5 Monate vor dem Ende meines Studiums hatte ich den Vertrag schon unterschrieben.

    Der Einstieg in die Arbeitswelt war sehr anstrengend für mich, weil es extrem viele Eindrücke gibt. Man ist auf einmal in diesem Zeitgespann der 40-Stunden Woche und lernt extrem viele Menschen, Abteilungen und deren Funktion kennen. Es war das sehr viel in den ersten Wochen, aber desto mehr man die Struktur in dem Ganzen erkennt, desto einfacher fällt es einem. Mittlerweile kann ich jeder neuen Kollegin und jedem neuen Kollegen einen guten Überblick über unsere Firma verschaffen.

    Haben Sie Tipps für Bewerbungen und den Einstieg in den Beruf nach dem Studium für aktuelle Studierende?

    Ich empfehle das LinkedIn und Xing Profil zu pflegen. Achtet darauf in einzelnen Stationen wie Praktika oder Nebenjobs nicht nur zu schreiben, was ihr gemacht habt, sondern was ihr mit eurer Arbeit erreicht habt: Outcome over Output. Was ist der Impact deiner Arbeit in einem Praktikum oder einer Stelle? Das ist mein Rat für jedes Profil auf den Karriereportalen. 

    Ansonsten empfehle ich, viele Bewerbungsgespräche zu führen und zu Karrieremessen und Kennenlernabende von Unternehmen zu gehen. In jedem Gespräch lernt man etwas dazu, egal ob etwas dabei rum kommt oder nicht. Diese Veranstaltungen helfen, einerseits einen Einblick in die Möglichkeiten zu bekommen, aber auf der anderen Seite auch, um sich selbst in Vorstellungsgesprächen zu üben. Wenn man diese Gespräche führt, ein paar Interviews hat und mit Headhuntern spricht, dann findet man heraus, welche Erfahrung man gut platzieren kann oder worauf nicht so gut reagiert wird. Das hilft in Gesprächen wo ihr dann wirklich erfolgreich sein wollt.

    Welche Aufgaben haben Sie in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht der Arbeitsalltag von einem Product Manager bei real.digital aus?

    Ich bin aktuell in der Abteilung Tech & Product bei real.digital tätig. Generell sind wir als Produktorganisation strukturiert, das heißt wir haben jeweils eine Horizontale bestehend aus dem Produktmanagement, Design, Engineering, Data Science und jedes Team zieht eine Vertikale durch diese verschiedenen Horizontalen. Das heißt ein Team besteht in der Regel aus Produktmanagern, aus Software Engineers, aus UX Designern, manchmal auch aus Data Scientists. Ich bin Produktmanager im Team Accounting und wir entwickeln unser Buchhaltungssystem weiter. Teilweise mit eigenen Ideen, durch Anforderungen unserer operativen Kollegen oder durch externe Anforderungen, wie bspw. Gesetzesänderungen, die wir zu berücksichtigen haben. Unser System ist nicht Customer-facing und damit ein reines “Backoffice-System”. Da der Fokus ehr auf Prozessen und Datenflüssen liegt haben wir keine Designer im Team, sondern bestehen aus sechs Backend Engineers. Ein reines Backendsystem hat seine Herausforderungen, die ich persönlich sehr interessant finde. Ich beschäftige mich gerne mit Prozessen, Daten und Logik. Der Spielraum im Accounting ist schmal, das heißt man hat relativ wenig Raum für experimentelle Lösungen. Gerade bei rechtlichen Vorgaben ist relativ starr definiert was gebraucht wird. Wir müssen dann Möglichkeiten und Wege finden, wie wir diesen Zielzustand zu erreichen. Das ist der Rahmen, in dem wir uns bewegen.

    Wir arbeiten organisiert in einem Scrum-Team, das heißt das Team besteht aus sechs Software Entwickler*innen. Morgens gibt es ein Daily, wo wir besprechen was am Vortag gemacht wurde, wie der Fortschritt ist, ob es Probleme oder Blocker gibt und was für Gespräche geführt werden müssen. Ansonsten gibt es gewisse Rituale im Scrum-Kontext, das heißt Planning, Retro und Refinement des aktuellen Sprints. Ich als Produktmanager trage im Endeffekt die Gesamtverantwortung für das, was das Team abliefert. Grundsätzlich gilt es im Produktmanagement die vier Risiken der technischen Machbarkeit, der Nutzbarkeit, des Mehrwerts für den Nutzer und das unternehmerische Risiko. Während die Engineers den Großteil ihrer Arbeit im aktuellen Sprint und damit in der Delivery aufwenden, fokussiere ich meine Zeit in der Discovery. Das heißt ich erstelle einen Backlog für die nächsten Sprints und priorisiere die Aufgaben anhand ihres jeweiligen Mehrwertes und Dringlichkeit.

     Wie hat Sie Ihr Studium auf diese Arbeit vorbereitet?

    Zwei Aspekte fallen mir sofort ein! Ich bin der Meinung, dass Produktmanagement für Wirtschaftsinformatiker*innen extrem interessant ist, da es genau die Schnittstellenfunktion der Wirtschaftsinformatik abbildet. Die Schnittstellenfunktion zwischen Entwicklung und Business, beide Seiten zu verstehen und auch bei beiden Seiten auf einem gewissen Detaillevel. Mit dem Business und Domain Knowledge lässt sich der Mehrwert von Aufgaben bestimmen mit dem technischen Wissen die Machbarkeit und technische Planung. Beides Seiten zu kennen ist wichtig und deshalb ist in meinen Augen die Produktmanager-Stellenausschreibung perfekt für Wirtschaftsinformatiker*innen.         

    Der zweite Punkt ist, um es mit den Worten von Prof. Becker auszudrücken, "Strukturieren! Strukturieren! Strukturieren!" Das ist eine Fähigkeit, die ich sehr häufig bei Wirtschaftsinformatiker*innen wiederfinde. Es ist die Art und Weise zu denken und sich komplexen Themen in einer strukturierten Art und Weise zu nähern und damit vermeintlich chaotische Situationen zu managen. Mit einer strukturierte Herangehensweise schafft man es, Probleme schneller zu überblicken, bewerten und klein zu teile um im nächsten Schritt konkrete Lösungen zu erarbeiten. Häufig sehe ich diese Fähigkeit bei Wirtschaftsinformatiker*innen und aus diesem Grund sehe ich die Absolventen hervorragend im Produktmanagement aufgehoben.

     Welchen Rat würden Sie unseren derzeitigen Studierenden geben?

    Das Studium zu genießen! Gerade zu Beginn ist für die nächsten zwei bis drei Jahre der Horizont gesetzt und innerhalb dieses Horizontes kann man sich frei bewegen und  Interessen entdecken, das sollte man auf jeden Fall genießen. Das kommt, sobald man einmal anfängt zu arbeiten, selten wieder.

    Inhaltlich kann ich jedem empfehlen, eine Stelle als studentische Hilfskraft an der Uni besetzen. Das macht sich gut bei Arbeitgebern, man knüpft Kontakte, spricht mit Doktoranden und Professoren, man kommt mit der Lehre, aber auch mit Praxispartnern in Kontakt. 

    Außerdem gibt es in der im Studium irgendwann die Entscheidung, ob man eher in Richtung Entwicklung, eher in die Schnittstellenposition oder eher in die “Business Lastige” Richtung geht, in der man IT und technische Systeme betreut, aber sie nicht selbst entwickelt. Ich selbst war nie der große Programmierer, aber ich kann abstrahiert diese Diskussionen mit einem Entwickler führen. Scheut euch nicht vor den technischen Details, auch mal die technische Seite in der Tiefe kennenzulernen ist auf jeden Fall sehr vorteilhaft. Im Studium fällt das noch leicht, im Arbeitsalltag wird es schwierig diese Wissen aufzubauen.

  • Dominik Lekse

    Freiberuflicher Senior-IT Berater - Cloud Architect & Engineer

    Wie blicken Sie auf Ihre Studienzeit an der Universität Münster zurück?

    Ich denke es ist treffend zusammengefasst, dass ich mich wieder für ein Studium an der Universität Münster entscheiden würde. In keinem anderen Lebensabschnitt sind die Möglichkeiten, die einem eröffnet werden so vielfältig. Dankbar bin ich insbesondere für die Möglichkeit, die Masterarbeit als Forschungsprojekt im Ausland zu schreiben. 

    Wie war Ihr Berufseinstieg?

    Nach dem Master-Studium in Münster habe ich als IT-Berater bei einem schwedischen IT-Beratungsunternehmen am Münchner Standort angefangen. Der Kontakt zum Unternehmen ergab sich über einen Kommilitonen. Ich habe mich neben der Masterarbeit beworben und nach mehreren Interview-Runden sowohl per Video-Chat als auch Vor Ort den Arbeitsvertrag vor dem Abschluss unterschrieben. 

    Haben Sie Tipps für Bewerbungen und den Einstieg in den Beruf nach dem Studium?

    Besonders hilfreich für den Berufseinstieg ist es, sich schon während des Studiums ein Netzwerk außerhalb der universitären Welt aufzubauen. Während Praktika, im Auslandsstudium, auf Konferenzen oder Jobmessen oder beim Hochschulsport bestehen vielfältige Gelegenheiten. Idealerweise kann eine Jobsuche dann per Anruf oder LinkedIn erfolgen. Schriftliche Bewerbungsunterlagen werden dann, sofern sie noch notwendig sind zur Formsache. Die beruflichen Perspektiven für Wirtschaftsinformatik-Absolventen schätze ich nach wie vor als hervorragend ein!

    Wie haben Sie die verschiedenen Bereiche und Arbeitsformen, in denen Sie bereits gearbeitet haben, wahrgenommen?

    Als Angestellter eines IT-Beratungsunternehmens habe ich bereits wesentlichen Einfluss bei der Auswahl der Projekte und Themenfelder gehabt. Die besten Leistungen setzen hohe Motivation und Eigeninteresse voraus. Als freiberuflicher Berater kommt dann die Eigenverantwortung für die Akquise von Projekten, der Abschluss von Verträgen sowie betriebswirtschaftliche und steuerliche Aufgaben hinzu.

    Ein ständiger Austausch mit Kollegen sowie eine kontinuierliche Weiterbildung ist sowohl als Angestellter als auch in der Rolle eines  freiberuflichen IT-Beraters von hoher Relevanz.

    Welche Aufgaben haben Sie in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

    Seit fünf Jahren bin ich als selbstständiger IT-Berater tätig. Überwiegend erstelle ich in Projekten Konzepte für die Architektur und den Betrieb von cloudbasierten IT-Infrastrukturen für neue oder bestehende Anwendungen meiner Kunden. Weiterhin entwickle ich Software zu Demonstrationszwecken oder als Teil von Machbarkeitsstudien. Die Tätigkeiten umfassen auch Schulungen für Mitarbeiter der Kunden oder Vorträge auf Konferenzen. Überwiegend arbeite ich im Team im Austausch mit Domänenexperten und Entwicklern der jeweiligen Kunden. Zusammengefasst ist mein Job die Entwicklung von skalierbaren Lösungen durch kreative und intelligente Verknüpfung von Cloud-Diensten.

    Der Arbeitsalltag ist insofern abwechslungsreich, als das sich regelmäßig mit den Kunden die Themen und Branchen ändern. Dies erfordert immer wieder die Einstellung auf neue Situationen und Perspektiven. Weiterhin entwickelt sich die Technologie rasant weiter, wodurch sich neue Möglichkeiten oder Kostenvorteile ergeben.

    Wie hat Sie Ihr Studium auf diese Arbeit vorbereitet?

    Das Studium hat nicht die spezifischen Aufgaben, Probleme und Themen vermittelt, die in meinem heutigen Arbeitsumfeld relevant sind. Dies kann jedoch kein Vorwurf sein, da sich die Technologie insbesondere im Cloud-Umfeld in den vergangenen 10 Jahren rasant entwickelt hat und "damals" in dieser Form noch nicht existierte.

    Vielmehr hat das Studium gelehrt, analytisch zu denken und neue Probleme durch wissenschaftliches und methodisches Arbeiten zu lösen. Durch das Internet sind heute die Kosten und der Zeitaufwand für das Finden von relevanten Information marginal. Das Studium trainiert Zusammenhänge schnell zu erkennen und daraus Lösungen zu entwickeln.

    Welchen Rat würden Sie unseren derzeitigen Studierenden geben?

    Dieser Rat ist einer von vielen und soll eher Möglichkeiten aufzeigen und nicht unbedingt eine Handlungsanleitung sein.

    Studierende sollten auch die Gründung eines Unternehmens als Teil eines Gründerteams entweder während oder nach dem Studium als Alternative zum klassischen Berufseinstieg in Erwägung ziehen und sich mit dieser Möglichkeit aktiv auseinandersetzen. Das Wirtschaftsinformatik-Studium bietet die besten Voraussetzungen innovative und digitale Geschäftsmodelle umzusetzen. Die Hürden diesen Schritt zu gehen, mögen höher erscheinen als sie eigentlich sind.

  • Jan Mennen

    Consultant, Accenture

    Wie blicken Sie auf Ihre Studienzeit an der Universität Münster zurück?

    Ich bin noch gar nicht so lange weg, habe von April 2018 bis September 2020 meinen Master gemacht, bin jetzt ungefähr ein Jahr fertig und bin seit Anfang diesen Jahres am Arbeiten. Mein Masterstudium war insgesamt eine sehr schöne Zeit. Gerade da der Studiengang nicht so groß ist, war es einfach, schnell neue Leute kennenzulernen und ein soziales Netzwerk zu finden. Auch die Mitarbeiter am Institut waren über die Seminare sehr nahbar. Das Persönliche hat mir in Münster sehr gut gefallen.

    Haben Sie Tipps für Bewerbungen und den Einstieg in den Beruf nach dem Studium für aktuelle Studierende?

    Was mir sehr geholfen hat ist zu überlegen, wo meine Stärken liegen und mit welchen Themen ich mich gerne beschäftige. Das war bei mir der Datenbereich. Wenn man das einmal weiß,  kann man sich passende Stellen dazu raussuchen. Einen großen Unterschied macht es dann im Bewerbungsgespräch, wenn man mit Leidenschaft und inhaltlich tiefer Kenntnis von einem Thema erzählen kann. Das kann man deutlich besser, wenn man sich für Stellen bewirbt, welche zu den eigenen Stärken passen. Dabei ist es auch hilfreich, wenn Tätigkeiten Themen umfassen, mit welchen man sich bereits gut auskennt und nicht erst einlesen muss. Das merken die Gesprächspartner auch sehr schnell.

    Welche Aufgaben haben Sie in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht der Arbeitsalltag von einem Consultant bei einer Unternehmensberatung aus?

    Es ist sehr vielseitig. Da es ein Beratungsunternehmen ist, haben wir immer verschiedene Projekte, die von wenigen Wochen über viele Monate laufen und jedes dieser Projekte ist anders und hat auch einen anderen inhaltlichen Fokus. Bei mir ist die Schnittmenge zwischen all diesen Projekten die übergeordnete Frage, wie man Datenanalysethemen im weitesten Sinne gewinnbringend einsetzen kann. Das geht von dem Bau eines großen Data Warehouses bis hin zu dem Bau von kleinen, individuellen Use Cases mit künstlicher Intelligenz. Es sind immer sehr unterschiedliche Fragestellungen bei den Projekten und es geht meistens darum herauszufinden, wie wir da überhaupt rangehen und wie wir Lösungen umsetzen. Das können dann erstmal Kundeninterviews sein, um herauszufinden was es schon gibt, vor welchen Herausforderungen der Kunde aus einer geschäftlichen Sicht steht und was an technischen Grundlagen bereits existiert. Dann geht es darum den Fit zu finden und aufzuzeigen, was man in Zukunft machen kann und was die konkreten nächsten Schritte sind. Anschließend folgt die Begleitung, wenn es in die Umsetzung geht. Dann stehe ich viel in direktem Kontakt mit Entwicklungsteams, beispielsweise mit Data Scientists oder Data Scientists. Ich übernehme die Rolle des Kommunikators zwischen den geschäftlichen Anforderungen und  der technischen Umsetzung.

     Wie hat Sie Ihr Studium auf diese Arbeit vorbereitet?

    Im Master hatte ich mich relativ stark auf die Themen Data Analytics und Marketing fokussiert, ich habe den Business-Intelligence-Track gemacht, aber auch die Seminare und das Projektseminar waren alle in diesem Kontext BI, Data Science, Data Analytics. Eingestiegen bin ich jetzt in einer Unternehmensberatung, die genau den Fokus auf Data Science und Datenanalyse hat, allerdings eher aus einer strategischen Perspektive. Wie lassen sich Daten gewinnbringend verwenden? Wie kann ein Mehrheit auf verschiedenen Ebenen für Unternehmen mit solchen Tools geschaffen werden? Damit beschäftige ich mich und es gibt einen direkten inhaltlichen Bezug zu dem, was ich im BI Track gemacht habe. Das hat auch dabei geholfen, dass ich diese Stelle bekommen habe. Andererseits habe ich mich im Marketing-Track vielen Themen aus der geschäftlichen Sicht genähert. Diese Kombination ist inhaltlich gut gewesen. Was abgesehen davon noch wichtig ist, ist selbstständig arbeiten zu können und Probleme strukturiert zu lösen. Das alles ist auch bei Abschlussarbeiten und Seminararbeiten wichtig und lässt sich gut aus dem Studium mitnehmen.

     Welchen Rat würden Sie unseren derzeitigen Studierenden geben?

    Woraus ich sehr viel mitgenommen habe, waren die diversen Gruppenarbeiten und der direkte Austausch mit Leuten, wenn man gemeinsam an einem Seminarprojekt gearbeitet hat. Mein Ratschlag wäre, das zu nutzen. Es ist sehr wertvoll sich mit verschiedenen Leuten auszutauschen, um unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen. Das ist etwas, was man erst lernt wertzuschätzen, wenn es schwieriger wird, derart viele unterschiedliche Menschen zusammenzubringen. Genießt die Gruppenarbeiten, habt Spaß dran!

  • Dr. Tobias Kroll

    Business Analyst bei HSBC Deutschland

    Wie blicken Sie auf Ihre Studienzeit an der Universität Münster zurück?

    Ich habe 2010 mit dem Bachelor Wirtschaftsinformatik in Münster begonnen und dann direkt im Anschluss auch den Information Systems Master gemacht. Im Rahmen des Masters bin ich ins Ausland gegangen, an die Universität Agder in Kristiansand, Norwegen. Ich hatte in Münster die Schwerpunkte Process Management und Information Management bei Prof. Becker und Prof. Klein. Tatsächlich ist von den Inhalten des Masters am meisten hängen geblieben. Besonders gefallen hat mir, dass man in kleineren Gruppen in Seminaren diskutieren konnte, auch wissenschaftlich an Themen rangegangen ist, sodass ich da auch mein Interesse entdeckt habe, in der Forschung zu bleiben und zu promovieren. Letzteres allerdings an der Universität Duisburg-Essen und auch nicht mehr in der klassischen Wirtschaftsinformatik, sondern im Fach der Informatik und angewandten Kognitionswissenschaft, mit etwas stärkeren psychologischen, behavioristischen Inhalten, die ja aber im Bereich der Information Systems auch immer schon vorhanden sind. Nun ergibt sich in meinem jetzigen Job auch wieder eine stärkere Fokussierung auf einige der Themen, die ich in meinem Studium hatte. Ich habe ohne einen spezifischen IS/WI-Fokus im Job angefangen, aber ich denke, als Wirtschaftsinformatiker ist man breit aufgestellt, hat gelernt Modelle zu strukturieren, Inhalte zu erfassen und in Anforderungen zu übersetzen. Und jetzt bin ich tatsächlich wieder sehr stark in ein Prozessmanagement-Thema reingerutscht und kann da die Inhalte, die Theorien, die Modelle, wieder auskramen.

    Wie war Ihr Berufseinstieg? Wie haben Sie den Unterschied zwischen Uni und Unternehmen wahrgenommen?

    Der Einstieg vom Studium in die Promotion, welcher verbunden war mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle bei Professor Stieglitz, war natürlich ein sehr sanfter Übergang. Vorher war ich schon Hilfskraft am Institut und wusste, worauf ich mich einlasse. Daher kannte ich auch die vielleicht nicht so schönen oder die anstrengenden, aber eben auch die sehr schönen Seiten dieses Jobs, inklusive Konferenzreisen etc. Den Weg der Promotion bin ich u.a. gegangen, weil ich bestimmte Seminare besucht hatte, ich habe da Prof. Klein und Prof. Teubner in Erinnerung, die wirklich auch wissenschaftliches Arbeiten, Diskutieren und Reflektieren sehr hochgehalten haben. Das waren alles sehr gute Vorbereitungen für ein wissenschaftliches Arbeiten in der Promotion.

    Hingegen war der Wechsel Anfang 2020 in eine Bank ein ganz anderes Arbeiten. Nicht, dass ich da schlecht vorbereitet gewesen wäre, aber es ist natürlich ganz anders und ich glaube man muss auch akzeptieren, dass man im Studium viel lernt, viele Theorien kennenlernt und die in Übungen oder Case Studies auch anwenden kann, aber dass es am Ende in einem Unternehmen immer nochmal anders laufen wird. Das wissen die Unternehmen auch und deswegen wurde mir auch immer signalisiert, dass das normal ist. Das hat den Druck erstmal rausgenommen und gleichzeitig wollte ich aber möglichst schnell einen Mehrwert liefern. Deswegen war die Umstellung natürlich nicht ganz einfach von der Universität in die Unternehmenswelt, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und mir wurde auch sehr viel Verständnis entgegengebracht.

    Haben Sie Tipps für Bewerbungen und den Einstieg in den Beruf nach dem Studium für aktuelle Studierende?

    Ich glaube, dass man durch Praktika und Werkstudententätigkeiten sehr gut ein Unternehmen kennenlernen kann und andersherum. Das kann an vielen Stellen ein Türöffner sein. Ich bin aber kein Freund davon, zu sagen, dass jemand in seiner Studienzeit zehn Praktika gemacht haben muss. Praktika sind auch dafür da herauszufinden, was man doch nicht machen möchte. Das ist in meinen Augen vielleicht sogar das wichtigere Ziel eines Praktikums.

    Welche Aufgaben haben Sie in Ihrem aktuellen Job? Wie sieht der Arbeitsalltag von einem Business Analyst bei einer Bank aus?

    Ich arbeite bei der HSBC Deutschland, das ist zunächst eine deutsche Bank, und dahinter liegt die HSBC als weltweit agierende Bankgruppe mit einzelnen Landeseinheiten. Innerhalb der Bank gibt es einen Inhouse Consulting Bereich, der heißt Transformation/Product Delivery. Der ist damit beschäftigt, über Projekte sämtlichen Change umzusetzen. Es wird analysiert, was die Anforderungen und das Zielbild sind, sowie die Abhängigkeiten zu anderen Projekten, welche technologischen Veränderungen notwendig sind, etc. Außerdem begleiten wir die Implementierung und die Testaktivitäten bis zur Überführung in den Alltagsbetrieb.

    Dort bin ich als Business Analyst in dem Team eingestiegen, das sich um die Besteuerung von Wertpapiergeschäften kümmert bzw. immer dann ins Spiel kommt, wenn sich da etwas gesetzlich ändert. Es gibt im Prinzip zwei größere Rollen innerhalb des Inhouse Consultings, das ist einmal eine reine Tätigkeit als Projektmanager und zum anderen der Business Analyst. Der Projektmanager steht etwas mehr über den Themen und beschäftigt sich mit dem Management von verschiedenen Rollen, klärt die Budgetfragen und behält bestimmte Genehmigungs- und Reportingprozesse im Blick. Der Business Analyst muss hingegen in bestimmte Themen richtig eintauchen, muss sich mit entsprechenden Experten austauschen und leitet die Anforderungen, in meinem Fall zum Beispiel aus Gesetzestexten, ab. Daraus wird dann so eine Art Pflichtenheft oder auch Anforderungsdokument erstellt, das dann an interne oder externe Umsetzungsteams geht.

    Wie hat Sie Ihr Studium auf diese Arbeit vorbereitet?  

    Während des Studiums hatte ich Steuer- und Wertpapierthemen eigentlich nicht im Blick. Ich weiß gar nicht, ob ich mehr BWL-Module dazu hätte wählen können, ich vermute ja. Es war tatsächlich inhaltlich vieles neu. Bei dem Abwicklungssystem könnte man ja sagen, das müsste man als Wirtschaftsinformatiker doch schneller verstehen, aber das ist tatsächlich kein System, was man vorher schon mal gesehen hat, sondern es ist ein Spezialsystem für die Wertpapierabwicklung und das kann man vorher eher nicht kennen. Außer dass man allgemein ein Applikations- und Systemverständnis aus dem Studium mitnimmt. Beim Fachlichen, also Steuerthemen und Wertpapiergeschäften, war ich also ziemlich blank, was ich aber durch ein training-on-the-job schnell lernen konnte. Was natürlich wichtig war und mich vorbereitet hat, waren Analyse-, Problemlösungs- und Projektmanagement-Skills. Auch wenn ich jetzt als Business Analyst aktiv bin, gibt es dennoch eine Art Mikroprojektmanagement. Auch gibt es Möglichkeiten, in andere Rollen zu wechseln, sodass ich auch als Business Analyst die Aufgaben eines Projektmanagers ausprobieren kann. Methodisch und strukturiert zu arbeiten hat mich auf jeden Fall auf den Job vorbereitet. Das klingt vielleicht immer ein bisschen abstrakt und auch nach ein bisschen wenig für ein langes Studium, aber das ist ein wichtiger Teil und die Fachlichkeit muss man eigentlich sowieso jedes Mal wieder neu erlernen und sich neu orientieren. Theorie und Praxis gehen doch auch manchmal etwas auseinander.

    Welchen Rat würden Sie unseren derzeitigen Studierenden geben?

    Ich würde sagen, dass man das Studium genießen sollte, dass man nicht einfach nur in die Vorlesungen geht und sich berieseln lässt, sondern sehr früh schon überlegt, was man eigentlich will. Auch mal in Vorlesungen oder Seminaren sich und die anderen herausfordern, ein bisschen um die Ecke denken. Nicht immer den einfachsten Weg gehen und zum Beispiel eine Klausur schieben, weil dann die Note besser wird. Noten sind am Ende nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man Interesse an Themen entwickelt oder dass man vielleicht ins Ausland gegangen ist.

    Zum Berufseinstieg werden oft bekannte Top-Unternehmen und Beratungen in den Blick genommen und das ist als Einstieg bestimmt auch ganz nett. Die Frage ist aber, ob man sich überhaupt vorstellen kann, da zu bleiben oder, ob das nicht immer nur ein Plan für die nächsten ein bis drei Jahre ist. Wenn man den ersten Job nur als Station sieht, um nach der Uni nicht mehr als berufsunerfahren zu gelten, wäre das schade und würde dem Verständnis einer akademischen Ausbildung nicht gerecht. Ich glaube, dass man mit einem gut überlegten Einstieg in einem auch unbekannten Unternehmen bei mir war das eine in Deutschland eher unbekannte Bank auch sehr gut starten kann. Es lohnt sich aber auch ein Blick auf Mittelständler. Was ich so mitkriege, kann man dann auch ganz anders Karriere machen, als wenn man nach drei bis fünf Jahren von z.B. einer Beratung kommt und auf einer Stelle einsteigt, dort drei bis fünf Jahre bleibt und wieder extern weiterzieht. Man sollte sich selbst überlegen, ob man das Spiel der regelmäßigen externen Wechsel mitspielen möchte, oder über eine bewusste interne Entwicklung sein Glück findet.

  • Dr. Andrea Dauterstedt

    Beraterin bei der LUNAR GmbH - Ein Unternehmen der EDEKA Gruppe

    Welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrem Beruf? 

    Zurzeit arbeite ich als "Agile Coach". Was bedeutet das, "Agile Coach"? Ich helfe rund 90 Menschen dabei, nach der "agilen" Methode zu denken und zu arbeiten, und nicht nach der "Wasserfall"-Methode, die in den letzten 10 Jahren hauptsächlich angewandt wurde.

    Wie hat Ihr Studium Sie auf Ihre Arbeit vorbereitet? 

    Ich habe den SCRUM-Prozess im Rahmen meines Studiums kennengelernt. Im Rahmen eines Projektseminars habe ich ihn live erlebt und getestet. Wenn ich diese Erfahrung nicht gemacht hätte, wäre ich jetzt nicht in der Lage, andere zu coachen. Eine weitere Schlüsselerkenntnis, die ich aus dem Studium mitgenommen habe - und das ist eine der hilfreichsten - war, sich immer auf Strukturen zu konzentrieren. Und nicht zuletzt die betriebswirtschaftliche Expertise, die SAP-Expertise und die SAP-Zertifizierung, das Denken in Datenmodellen, EPCs und vieles mehr ... all das ist wirklich nützlich in meiner täglichen Arbeit im Unternehmen!

    Welchen Rat können Sie unseren derzeitigen Studierenden geben? 

    Mit Blick auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt würde ich wirklich empfehlen, während des Studiums viele Praktika zu absolvieren. Das erleichtert den Einstieg in den Arbeitsmarkt erheblich und ermöglicht es auch, sich Unternehmen auszusuchen, bei denen man tatsächlich arbeiten möchten. Theoretisches Wissen ist großartig - aber man muss es auch auf bestimmte praktische Themen anwenden können!

     

  • Alexander Altenhofen

    Leiter Business Intelligence and Digital Analytics bei DFL Digital Sports GmbH

    Was sind Ihre Aufgaben?

    Für die DFL Digital Sports – eine Tochterfirma der Deutschen Fußball Liga GmbH – bin ich für die digitalen Kennzahlen der Produkte der Bundesliga verantwortlich. Wir helfen unseren Kollegen als Coaches und Sparringspartner in der täglichen Nutzung der Analytics Tools, optimieren diese kontinuierlich und bauen eine State-of-the-Art BI-Infrastruktur auf. Diese ermöglicht uns und unseren Partnern ein kanalübergreifendes, modernes Reporting und umfassende Analysen und Forecasts.

    Wie hat Ihr Studium Sie hierauf vorbereitet?

    Mein Studium der Wirtschaftsinformatik hat mir vor allem dabei geholfen Probleme zu analysieren, diese zu abstrahieren und dann effizient zu lösen. Zudem gibt die breite fachliche Ausbildung an der Universität Münster und deren exzellenter Ruf einen idealen Einstieg in die Berufswelt.

    Was würden Sie aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    Sammelt bereits während des Studiums Praxiserfahrung und baut euch ein Netzwerk in einem für euch spannenden Bereich auf. Jede produktive Arbeitserfahrung im Unternehmen ist wertvoller als ein eingespartes Semester oder eine gute Note in einer Klausur!

  • Dr. David Schüppler

    Geschäftsführer bei der L. Stroetmann Unternehmensgruppe

    Was sind Ihre Aufgaben?

    Als Geschäftsführer sind meine Tätigkeitsbereiche breit gefächert. Ich beschäftige mich mit der IT des Unternehmens und übernehme die generelle Organisationen und Durchführung von Projekten. Außerdem arbeite ich in den Bereichen Technik und Logistik.

    Wie hat Ihr Studium Sie darauf vorbereitet?

    Das Studium der Wirtschaftsinformatik hat mir ein großes Allgemeinwissen in den Bereichen  BWL und IT vermittelt. Des Weiteren konnte ich mir dadurch Methodenkenntnisse aneignen.

    Was würden Sie unseren aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    Ich kann und will keine Anleitung zum "glücklich und/oder erfolgreich sein" geben, denn jeder hat diesbezüglich unterschiedliche Vorstellungen und Wahrnehmungen. Mir hilft es sehr, und macht es Spaß, wenn ich mich mit Dingen intensiv und im Detail auseinandersetzen kann. Denn nur dadurch entstehen sowohl ein tiefes Verständnis als auch gute Lösungen.

  • Petra Finke

    Geschäftsführerin & CIO bei Rhenus Freight Logistics

    Was sind Ihre Aufgaben?

    In der Rhenus-Welt bin ich für mehrere Bereiche global verantwortlich. Dazu gehören IT-Prozesse, -Standards und -Qualität. Des Weiteren fällt das operative Transportnetzwerkmanagement in meinen Tätigkeitsbereich.

    Wie hat Ihr Studium Sie darauf vorbereitet?

    Das Studium an der Universität Münster hat mir ein breites Wissen in den Bereichen BWL und Informatik vermittelt. Außerdem habe ich dadurch früh gelernt, eigenverantwortlich zu arbeiten.

    Was würden Sie unseren aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    Mein Empfehlung an Studierende ist, sich viel Praxiswissen anzueignen. Meiner Erfahrung nach hilft es außerdem, sich international auszurichten und breit aufzustellen und sich nicht nur auf SAP zu konzentrieren. Viel Erfolg!

  • Daniel Beckmann

    Senior Berater, Personalleiter und Gesellschafter bei der BBHT Beratungsgesellschaft mbH & Co. KG

    Was sind Ihre Aufgaben?

    Als Unternehmensberater plane ich mit unseren Kunden ihre IT-Strategie und unterstütze sie bei deren Umsetzung u.a. durch die Übernahme des Projektmanagements oder der Business Analyse. Darüber hinaus betreue ich in der BBHT den Personalbereich und setze mich dafür ein, jedem Mitarbeiter den individuellen Karriereweg zu ermöglichen.

    Wie hat Ihr Studium Sie darauf vorbereitet?

    Das Studium betrachte ich als immer vorhandene „Wissensbox“, auf die ich für meine Tätigkeiten zugreifen kann. Dieses Hintergrundwissen ermöglicht eine gemeinsame Sprache mit Kollegen und damit die schnelle Einarbeitung in Themen.

    Was würden Sie unseren aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    In der Rolle als Arbeitgeber ist es für Studierende äußerst hilfreich, wenn sie bereits im Rahmen des Studiums ihr Engagement in Unternehmen gezeigt und dort praktische Erfahrungen gesammelt haben. Neben dem Studium sind daher Praktika in Unternehmen und Auslandsaufenthalte ein Mittel zur Differenzierung und können gegebenenfalls sogar ein Alleinstellungsmerkmal sein.

  • Dietmar Ahlemann

    PwC

     

    Welche Aufgabenbereiche haben Sie in Ihrem Job?

    Ich bin Partner in der Technologieberatung von PricewaterhouseCoopers mit dem Schwerpunkt Automobilindustrie. Mein Spezialgebiet sind IT-Strategie und Transformation, digitale Geschäftsmodelle, vernetzte Autos sowie autonome Autos.

     

    Wie hat Sie Ihr Studium auf diese Arbeit vorbereitet?

    Das Studium der Wirtschaftsinformatik war für mich die perfekte Ergänzung zu meiner Ausbildung zum Bankkaufmann. Seit meiner Schulzeit habe ich mich schon immer für IT und Wirtschaft interessiert. Das Studium war die perfekte Möglichkeit, den betriebswirtschaftlichen Aspekt mit der IT-Seite zu verbinden. Deswegen ist es auch keine Überraschung, dass ich nach dem Studium bei einer Beratungsfirma angefangen habe zu arbeiten.

     

    Welchen Rat würden Sie unseren derzeitigen Studenten geben?

    Ich empfehle, schon während des Studiums so viel praktische Erfahrung wie möglich zu sammeln. Das hilft vor allem, sich eine Vorstellung davon zu machen, in welche Richtung man nach dem Studium gehen möchte. Da ein Abschluss in Wirtschaftsinformatik so viele Möglichkeiten eröffnet - einschließlich der Softwareentwicklung und der Prozess- oder Strategieberatung - oder sogar die Gründung eines eigenen Start-ups in der digitalen Wirtschaft ermöglicht, halte ich es für sehr wichtig, über reichlich praktische Erfahrung zu verfügen, damit man die für sich beste Berufswahl treffen kann.

     

  • Katja Kümmel

    CIO beim Universitätsklinikum Münster (UKM) sowie Geschäftsführerin der UKM Beteiligungsverwaltungs GmbH

    Was sind Ihre Aufgaben?

    Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig. Ich beschäftige mich unter Anderem mit der Strategie-Entwicklung und der Weiterentwicklung der IT-Architektur. Außerdem initiiere ich strategische IT-Projekte und trage dafür die Gesamtverantwortung. Darunter fällt zum Beispiel die Einführung der elektronischen Patientenakte, des Data Warehouse oder des eRecruitings. Ich kümmere mich um die Restrukturierung des Bereichs und lege dabei Verantwortlichkeiten sowie Standards im IT-Service-Management fest und trage die Verantwortung für 85 Mitarbeiter. Als Geschäftsführerin der UKM BV GmbH bewerte und fördere ich die Ausgründungs-Vorhaben von Wissenschaftlern und Mitarbeitern.

    Wie hat Ihr Studium Sie darauf vorbereitet?

    Das Studium der Wirtschaftsinformatik hat mir strukturiertes Denken sowie die Möglichkeit, zu abstrahieren und einen „Vogelperspektiven“-Blick einzunehmen, vermittelt.

    Was würden Sie unseren aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    Es bieten sich immer wieder Chancen während des Studiums, die Studierende sorgfältig abwägen und ergreifen können. Durch gutes Networking und die Darstellung der eigenen Arbeit nach außen ist Vieles möglich.

  • Prof. Dr. Ralf Plattfaut

    Fachhochschule Südwestfalen

    Wie hat Ihr Studium Sie auf ihre Aufgaben vorbereitet?   

    Im Studium habe ich nicht nur einen guten Technologieüberblick erworben, sondern auch gelernt, Probleme zu strukturieren und verständlich darzustellen. Dazu war insbesondere das Projektseminar eine gute Möglichkeit, Projektarbeit im Team zu erleben und zu gestalten.

    Was würden Sie unseren aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    Ich kann aktuell Studierenden empfehlen, zu versuchen, auch außerhalb des Curriculums Interessen zu pflegen und eine gewisse thematische Breite zu bewahren – die Zeit für Spezialisierung kommt früh genug.

  • Christian Dykstra

    SAP Berater mit Schwerpunkt Cloud for Customer bei der Bernard Krone Holding GmbH & Co. KG 

     

    Was sind Ihre Aufgaben?

    Für die beiden Geschäftsbereiche Nutzfahrzeuge und Landmaschinen der Bernard Krone Group bin ich verantwortlich für die weltweite Einführung von SAP Cloud for Customer, einer cloud-basierten CRM-Lösung. Dazu nehme ich die Anforderungen der CRM-relevanten Fachbereiche Vertrieb, Service und Marketing auf und passe die Lösung entsprechend der Bedürfnisse und Möglichkeiten an. Dies geschieht in enger Abstimmung mit einem von uns beschäftigten Dienstleister. Nach Einführung der Lösung übernehme den Support der Fachbereiche sowie das besonders wichtige Continuous Improvement.

    Wie hat Ihr Studium Sie darauf vorbereitet?

    Die wichtigsten Softskills für meine Tätigkeit sind Kommunikationsstärke, Engagement, Übersicht sowie die Fähigkeit, sich schnell und eigenverantwortlich in neue Sachverhalte einzuarbeiten. Außerdem ist es unerlässlich ein Teamplayer zu sein, also mit den verschiedensten Charakteren zurechtzukommen und produktiv zusammenzuarbeiten. Fachwissen spielt in meinem Job zwar eine Nebenrolle - dennoch ist klar: Ohne die Grundpfeiler der Wirtschaftsinformatik - gerade auch im betriebswirtschaftlichen Bereich - geht es nicht! All diese Punkte hat mir auch mein Studium abverlangt und dadurch auch vermittelt.

    Was würden Sie unseren aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

    Beißt euch durch und strengt euch an. Es lohnt sich! Die IT erobert die Welt in einem rasanten Tempo und durchdringt dabei alles. Wirtschaftsinformatiker sind dadurch gefragter denn je und können sich entsprechend ihrer Wünsche verwirklichen. Lasst euch von den Leuten und Orten, die Ihr im Studium kennenlernt, inspirieren und nehmt das jeweils Beste für euch mit. Genießt aber auch das Leben. Nichts ist schlimmer als später einen tollen Job zu haben und trotzdem unglücklich zu sein.