Der Traum nach imperialer Größe Imperien-Theorie anhand ausgewählter Beispiele des Mittelalters (WS 2020/21)


Veranstaltungsnummer
082288

Vorlesungsverzeichnis

Learnweb-Plattform

Typ
Übung

Vorlesungssprache
deutsch


Veranstaltungszeitplan

Tag Zeit Häufigkeit Datum Raum
  10:00- 12:00 Uhr wöchentlich   Fürstenberghaus, F 104

Hinweis

Anmeldung per mail an: hanno.jansen@uni-muenster.de

 Die Veranstaltung wird digital stattfinden.

Beschreibung

Imperien üben seit jeher eine besondere Faszination aus. Ihre Größe und Machtfülle beeindrucken Zeitgenossen wie Nachwelt. Zugleich rufen sie Unbehagen hervor, denn nicht selten war der Aufstieg großer Reiche mit militärischer Gewalt und aggressiver Expansionspolitik verbunden. Doch was genau ist ein Imperium? Wodurch zeichnen sich die politischen Gebilde aus, die gemeinhin als Imperien bekannt sind?

Ziel dieser Übung ist es, sich anhand verschiedener Imperien des Mittelalters näher mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen. Hierfür sollen zunächst unterschiedliche Imperien-Theorien besprochen werden, um anhand dieser Charakterzüge von Imperien herauszuarbeiten. Diese gilt es dann mit ausgewählten Beispielen in Verbindung zu bringen, die schon von den Zeitgenossen als Imperium oder Weltreich verstanden wurden und auch in der heutigen Forschung als solche angesprochen werden. Zentrale Aspekte sind hierbei das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, die imperialen Eliten, die imperialen Ressourcen sowie das imperiale Sendungsbewusstsein oder die Idee des Kaisertums. Schließlich soll es auch um die Frage gehen, wie derartige Großreiche, die nicht selten Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft vereinten, mit den Mitteln ihrer Zeit überhaupt zu regieren waren.

Die Übung verfolgt einen vergleichenden Ansatz und so sollen möglichst unterschiedliche Beispiele in den Blick genommen werden. Neben dem Reich der Franken, dem Heiligen Römischen Reich und dem Byzantinischen Reich, die den meisten Mediävisten wohlvertraut sind, werden daher auch andere Imperien und „Kaisertümer“ in die Betrachtung einbezogen; etwa das muslimische Kalifat, das Kaiserreich China oder das mongolische Großreich, die sich anders als die erstgenannten nicht auf das Imperium Romanum beriefen, sondern ganz eigene imperiale Ideologien entwickelten und zur Entfaltung brachten.

Literatur

Darwin, John: Der imperiale Traum. Die Globalgeschichte großer Reiche 1400-2000, Frankfurt am Main u. a. 2010. Gehler, Michael / Rollinger, Robert (Hrsg.): Imperien und Reiche in der Weltgeschichte. Epochenübergreifende und globalhistorische Vergleiche, 2 Bände, Wiesbaden 2014. Höfert, Almut: Kaisertum und Kalifat. Der imperiale Monotheismus im Früh- und Hochmittelalter, Frankfurt am Main u. a. 2015. Leppin, Hartmut / Schneidmüller, Bernd / Weinfurter, Stefan (Hrsg.): Kaisertum im ersten Jahrtausend. Wissenschaftlicher Begleitband zur Landesausstellung „Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter“, Regensburg 2012.

Dozenten

  • Hanno Jansen (verantwortlich)